Frohes neues Jahr meine lieben Leser! Wir sind zurück! Ohne viele Worte vorweg: Hier kommt das Lieblingsprojekt Nr. 2 unseres derzeitigen Handwerkers des Monats, Thomas Ketel, aus dem baden-württembergischen Eberstadt. Das Interview mit dem Heizungsbaumeister findet Ihr hier und sein Lieblingsprojekt Nr. 1 haben wir hier vorgestellt. Ihr verzeiht, dass aufgrund der Weihnachtsfeiertage noch ein Dezemberprojekt im Januar kommt.
Beim zweiten Lieblingsprojekt von Thomas Ketel (www.dieketels.de) handelt es sich um das Einfamilienhaus von Helga Adolf in Eberstadt. Sie hatte ihr ihr Haus 2013 gekauft und es komplett umbauen lassen. “Die ganze Technik und auch die Bäder waren schon arg in die Jahre gekommen”, sagt die damals frisch gebackene Hauseigentümerin. Im Zuge dessen sollte auch die Heizung modernisiert werden. Für Helga Adolf stand fest: “Wenn ich mein eigenes Haus habe, dann wird es nur mit erneuerbaren Energien beheizt.”
Als Handwerker ihres Vertrauens wählte Helga Adolf sich die Ketels, Bad Heizung Solar – unseren Handwerksbetrieb des Monats. Die Hausherrin hatte damals mitnichten eine Solarthermie-Anlage von Paradigma auf dem Schirm – doch sie vertraute Thomas Ketel, der auch Paradigma-Partner ist: “Über ein Paradigma System, da hab ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht. Ich habe mich total auf meinen Handwerker verlassen und bin nicht enttäuscht worden.”
Vorher: alter Öl-Warmluftofen, nachher: Pellets-Ofen und Solarthermie
Bislang wurde das Einfamilienhaus von Helga Adolf mit einer Wohnfläche von etwa 120 Quadratmetern mit Hilfe eines alten Öl-Warmluftofens beheizt. Der wurde komplett entfernt. Stattdessen baute Heizungsbaumeister Thomas Ketel Frau Adolf im Oktober 2013 einen Pellets-Heizkessel PELLETI III von Paradigma ein. Aufs Dach montierte er ihr eine Solarthermie-Anlage mit den Kollektoren Star Azzurro mit einer Bruttokollektorfläche von 7,8 Quadratmetern. Hinzu kamen noch ein Frischwasser-Pufferspeicher EXPRESSO II sowie ein Pelleton Pelletlager.
Damit ist die Hausherrin bis heute glücklich: “Ich bin total zufrieden, es ist alles sehr benutzerfreundlich. Sogar das Leeren des Aschekastens meiner Pelletheizung ist kein großer Akt. Toll ist, dass sich der Pelletsstand im Lager quasi über sechs Monate nicht verändert, weil die Sonne alles macht. Ich habe ein gutes Gefühl bei meiner Kombi von Sonne und Pellets.”
Die Installation von Pellets-Solarthermie-Heizung ließ sich Helga Adolf von der Bafa fördern.
Aktuelle Leistung der Heizungsanlage
Frau Adolfs Heizungsanlage verbraucht etwa 17.100 Kilowattstunden pro Jahr. Den Jahresertrag der Solarthermie-Anlage beziffert sie auf 3.300 Kilowattstunden, was
einen tatsächlichen solaren Deckungsgrad von etwa 22 Prozent macht.
Solarer Nutzungsgrad 77% vs 22% Solarer Deckungsgrad
Wir haben hier schon öfter die theoretischen Begriffe solarer Nutzungsgrad oder auch Systemnutzungsgrad genannt und den solaren Deckungsgrad erklärt. Es freut mich, dass wir nun endlich einmal Echtwerte bekommen haben und so am “lebenden Objekt” erklären können, was das bedeutet. In der Tabelle unten seht ihr ein paar Werte, die auf den ersten Blick verwirrend sein können. Mit der Solar Keymark und dem Datenblatt 2 ist es nun endlich möglich, schon vorher zu wissen, wie hoch der Kollektorertrag bei der entsprechenden Temperatur sein wird. In unserem Fall ist der maximale Kollektorertrag bei 50° Temperaturunterschied 4630 kWh/Jahr. Nun ist es aber so, dass im Sommer nicht jede Kilowattstunde die erzeugt wird, vom Haus aufgenommen werden kann. So auch in diesem Fall. Frau Adolf brauchte im Sommer eben nicht die gesamte Energie, deshalb ist der tatsächliche Kollektorertrag 3300 kWh, was einen Systemnutzungsgrad von 77% entspricht. Also 77% der möglich produzierten Energie, wurden auch tatsächlich genutzt. Das ist ein wirklich großartiger Wert. Diese 3300 kWh entsprechen wiederum 22% der Energie, die Frau Adolf insgesamt übers Jahr braucht und ergeben den solaren Deckungsgrad. Eigentlich alles ganz logisch, oder?
Das Projekt des Monats 2 im Überblick:
Projekt 2 des Monats Dezember 2015 - Einfamilienhaus in Eberstadt
Größe der Anlage | 2 Kollektoren a 3,9 m²: 7,8 m² | Maximaler Kollektorertrag laut Solar Keymark Würzburg 50°: 2315 kwh/Jahr |
Kollektoren | CPC 21 Star Azzurro | 4630 kWh maximaler Kollektorertrag/Jahr |
Ausrichtung: | ||
Pufferspeicher: | EXPRESSO II | |
Heizung: | Pelletsheizung PELLETTI III mit Pelletslager Pelleton | |
Alte Heizung: | Öl-Warmluftofen | Verbrauch vorher: k. A. |
Trinkwasser-Erwärmung: | ja | |
solare Unterstützung der Heizung: | ja | |
Beheizte Fläche: | 120 m² | Baujahr der Anlage: 2013 |
Energiebedarf: | Vorher: k. A. | Nachher: 17.100 kWh/a |
Einsparung gesamt: | Energieausweis: nein | |
Ertrag/Jahr: | 3.300 kWh/a Solarer Nutzungsgrad: 71% | Tatsächlicher solarer Deckungsgrad (%): 22 |
Betrieb: | die Ketels, Bad Heizung Solar; Ansprechpartner: Thomas Ketel Adresse: Lennacher Str. 39/1, 74246 Eberstadt Telefon: 07134 903330 E-Mail: info@nulldieketels.de www.dieketels.de |
Fotos. Thomas Ketel
Die angegebenen Werte kann ich bestätigen.
Bei einem Gesamtwärmebedarf von 7500 kWh Solar plus 24000 kWh Pellet über den Zeitraum von 2 Jahren, ergibt ein ähnliches Bild. Die Werte wurden im ersten Jahr täglich erfasst, im 2. Jahr zu Monatswerten summiert. Verglichen wurden die Ergebnisse mit den Werten zur globalen Solarstrahlung für den Standort, korrigiert um die Werte der monatlichen Sonnenscheindauer (% vom langjährigen Mittel, Seite Wetterkontor.de)
Maximal konnten im Sept. 2021 50% der Solarstrahlung genutzt werden, da an manchen Tagen bereits leicht geheizt wurde und somit auch Wärme bei niedrigeren Vorlauftemperaturen im Speicher landeten.
Generell ist der Ertrag in der Übergangszeit am höchsten, ca. 43% der globalen Strahlung am Standort.
In den Sommermonaten werden Solar zwischen ca. 420 kWh/Monat – 550 kWh/Monat erzeugt, was so ziemlich dem früheren monatlichen Ölverbrauch entspricht. Man bringt die Wärme einfach nicht weg. 😉
Haus: ca. 150 qm, Bj 1960, energetisch saniert, Lage Fränkische Schweiz,, Ab späten Nachmittag verschattet.
Kollektoren: 10 qm herkömmliche Flachkollektoren, aufgeständert auf ca. 60°
Heizung: Pelletheizung mit 20kW, 1000l Schichtenspeicher