Heizkosten Prognose 2025, 2026, 2027

Wie teuer wird das Heizen: Heizkosten-Prognosen für 2025, 2026, 2027

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Wir können nicht hellsehen. Dennoch wagen wir heute den Blick auf die Heizkosten, die auf uns zukommen – mit der Heizkostenabrechnung 2025, 2026, 2027. Denn für die künftigen Heizkosten zeichnen sich bereits heute Trends und Entwicklungen ab. Und darüber müssen wir sprechen – denn insbesondere für diejenigen von euch, die noch fossile Brennstoffe verfeuern, wird das Heizen in Zukunft spürbar teuer. Alles, was ihr zu den Heizkosten-Prognosen von morgen wissen müsst, steht hier.

Heizkosten 2024: Damit könnt ihr rechnen!

Insgesamt fallen die Heizkostennachzahlungen fürs Heizen im Jahr 2024 voraussichtlich niedriger aus als noch im Vorjahr 2023. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Preis- und Verbrauchsentwicklung des Energiedienstleisters Techem hervor.

Die Trendwende bei den Heizkosten führt der Dienstleister auf die Preisentwicklung bei Strom und Gas, die sinkenden Ölpreise sowie die teils sehr milden Temperaturen zurück. Nach den teils drastischen Heizkostenanstiegen in den Jahren 2022 und 2023 sind

  • der Strompreis im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Prozent,
  • die Preise für fossiles Gas und Öl um jeweils 3,6 Prozent beziehungsweise 4,6 Prozent gesunken. Dementsprechend sanken auch die Raumheizkosten (reine Verbrauchskosten für Raumheizwärme ohne Kosten fürs Trinkwassererwärmen) für die jeweiligen Energieträger um 7,6 Prozent (Strom), 4,8 Prozent (Gas) und 5,8 Prozent (Öl).

Aber: Im vergangenen Jahr 2024 ist der Preis für Fernwärme im Vergleich zum Vorjahr 2023 um mehr als ein Viertel (27,1 Prozent) gestiegen, die Raumheizkosten für Fernwärme (fielen um gut ein Viertel (25,4 Prozent) höher aus.

Prognose: Trotz der insgesamt günstigeren Heizkosten und den milden Temperaturen – das Jahr 2024 war in der Heizperiode gegenüber 2023 um 1,3 Prozent wärmer – bestehen laut Techem dennoch deutliche regionale Unterschiede bei Wärmeverbrauch und Heizkosten:

So zeichnet sich beispielsweise in Mainz (minus 26,1 Prozent), Worms (minus 23 Prozent) und Braunschweig (minus 20,5 Prozent) ein deutlicher Rückgang des Energieverbrauchs ab.

Besonders schlecht schneidet demnach hingegen der Südwesten im nationalen Energiespar-Ranking ab: Von den Städten und Gemeinden mit den größten Mehrverbräuchen im Jahr 2024 befinden sich vier in Baden-Württemberg darunter Lahr (plus 24,1 Prozent), Freiburg im Breisgau (plus 21,6 Prozent), Pfullendorf (plus 18,1 Prozent) und Laupheim (plus 17,3 Prozent). Schlusslicht bildet die rheinland-pfälzische Stadt Andernach. Hier betrug der Mehrverbrauch bei Heizwärme 39,9 Prozent und auch die Steigerungen bei den Heizkosten je Energieträger waren am höchsten: Strom (plus 30,9 Prozent), Gas (plus 34,9 Prozent), Öl (plus 33,5 Prozent), Fernwärme (plus 77,8 Prozent).

Infografik Heizkosten Prognose 2024
Die Heizkosten Prognose 2024 zeigt: Trotz geringen Verbrauchs ist mit teilweise hohen Nachzahlungen zu rechnen (Grafik: Techem).

Heizkosten-Prognosen 2025: Damit könnt ihr rechnen!

Seit dem 1. Januar des laufenden Jahres 2025 ist das Heizen teurer: Denn die CO2-Abgabe, auch CO2-Preis genannt, wurde von 45 auf 55 Euro pro ausgestoßene Tonne CO2 erhöht. Das teilte die Bundesregierung auf ihrer Internetseite mit. Der CO2-Preis verteuert den Verbrauch von fossilen Brennstoffen.

Heizkosten-Prognosen 2026: Damit könnt ihr rechnen!

Im kommenden Jahr 2026 soll der CO2-Preis dann erneut steigen: von jetzt 55 Euro pro ausgestoßene Tonne CO2 auf 65 Euro. Infolgedessen werden die fossilen Brennstoffe entsprechend teurer – und die Heizkosten steigen.

Heizkosten-Prognosen 2027: Damit könnt ihr rechnen!

Auf welche Höhe der CO2-Preis im Jahr 2027 steigen wird, das ist noch unklar. Denn dann wird der EU-Emissionshandel auch auf Gebäude ausgeweitet. Bislang gilt er vor allem für Energieunternehmen und die energieintensive Industrie. Ab 2027 kommen neben dem Gebäude- auch der Verkehrssektor hinzu. Der Bundestag beschloss die Anpassung der nationalen Regelungen zum Emissionshandel an die EU-Reform Ende Januar 2025.

Exkurs: Was ihr zum europäischen Emissionshandel wissen müsst:

Der europäische Emissionshandel ist ein wesentlicher Baustein, um die Klimaziele der EU bis zum Jahr 2030 und Klimaneutralität in Europa bis zum Jahr 2050 zu erreichen. Deshalb erneuerte die EU den im Jahr 2005 erstmals eingeführten Emissionshandel. Die neuen Richtlinien dazu traten im Juni 2023 in Kraft und der damit reformierte europäische Emissionshandel muss jetzt von den Mitgliedstaaten in ihr nationales Recht umgesetzt werden.

Das deutsche Kabinett hatte die Anpassung des Gesetzes für den Handel mit Treibhausgasemissionen (Brennstoffemissionshandelsgesetz, BEHG) Anfang Oktober 2024 auf den Weg gebracht. Der Bundestag hat es Ende Januar 2025 beschlossen. Das Gesetz muss noch abschließend den Bundesrat passieren. Die neuen Regelungen sollen Ende März 2025 in Kraft treten.

Was ist das BEHG?

Das ist die gesetzliche Grundlage für das nationale Emissionshandelssystem zum Bepreisen der CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen. Das heißt, dass Unternehmen, die mit fossilen Brennstoffen wie Erdgas, Heizöl, Diesel oder Benzin handeln, eine CO2-Gebühr zahlen müssen. Denn diese Produkte, die sie handeln, verursachen Treibhausgasausstöße. Mit der CO2-Bepreisung erwerben die Unternehmen dann Emissionsrechte.
Hintergrund und Sinn der Abgabe ist, dass Verbraucher:innen und Unternehmen dazu motiviert werden, auf klimaneutrale Alternativen zu wechseln.

Künftig werden damit für etwa 85 Prozent aller Emissionen Zertifikate benötigt. Gleichzeitig wird die Zahl an Zertifikaten immer weiter gesenkt, so dass immer weniger klimaschädliche Gase ausgestoßen werden dürfen. Die kostenlose Zuteilung von Emissionsrechten an die Industrie soll bereits im Jahr 2034 auslaufen.

Im Jahr 2024 wurde erstmals die Schifffahrt in den EU-Emissionshandel aufgenommen. Ab dem Jahr 2027 wird der Emissionshandel in ganz Europa auch auf die Sektoren Gebäude und Straßenverkehr ausgeweitet. Denn zum Heizen und im Straßenverkehr werden weiterhin vor allem fossile Brennstoffe genutzt und damit viele Treibhausgase ausgestoßen. Die Preise für Emissionszertifikate werden künftig steigen. Im Gebäude- und Verkehrsbereich werden die Preise ab 45 Euro pro Zertifikat abgefedert und der Preis damit gedämpft.

Um einkommensschwächere Haushalte von der CO2-Bepreisung zu entlasten, wird ein neuer Klimasozialfonds in Höhe von 65 Milliarden Euro eingerichtet. Für die Industrie sorgt der sogenannte CO2-Grenzausgleich – eine Abgabe für Importe aus Drittstaaten –und die Stärkung des Innovationsfonds für eine faire Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.

Laut der Bundesregierung gehen die Einnahmen aus dem EU-Emissionshandel direkt an die Mitgliedstaaten. In Deutschland fließen sie komplett in den nationalen Klima- und Transformationsfonds (KTF) und stehen damit direkt für die Transformationsförderung und den Klimaschutz zur Verfügung. 2023 erhielt Deutschland 18 Milliarden Euro aus dem EU-Emissionshandel, erklärt die Bundesregierung und beruft sich dabei auf das Umweltbundesamt.

Laut einer EU-Richtlinie können ab Januar des Jahres 2027 Emissionszertifikate im Rahmen des europäischen Emissionshandelns auf dem Markt versteigert werden. Das heißt, dass Unternehmen auf EU-Ebene ihre Zertifikate verkaufen oder andere erwerben können. Dieser Emissionshandel kann die CO2-Preise spürbar nach oben schnellen lassen. Verbraucher:innen würden beim Heizen dann tiefer in die Tasche greifen müssen.

Heizkosten sicher senken mit erneuerbaren Heizungen

Angesichts der für fossiles Heizen prognostizierten Heizkostensteigerungen für die kommenden Jahre ist ein rascher Umstieg auf erneuerbares Heizen ratsam. Ob ihr euch für eine Umweltwärmeheizung (Wärmepumpe) oder eine Pelletsheizung – bestenfalls in Kombi mit einer Solarthermieheizung – entscheidet, ist euch überlassen. Fragt eure Heizungsbauer:innen, welche erneuerbare Heizung zu eurem Haus am besten passt! Und schaut dazu gerne auch unseren Heizkostenvergleich an!

Habt ihr euch für eine erneuerbare Heizungsart entschieden, helfen euch unsere Kaufratgeber bei der Wahl des jeweiligen Modells:

Und die Vorteile der Kombi von Wärmepumpe und Solarthermie-Anlage – auch mit Photovoltaikanlage – beziehungsweise der Kombi Pelletkessel und Solarthermie-Anlage  erklären wir euch hier:

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