Solardorf Ellern Hunsrück

Zahl deutscher Solardörfer wächst – mit Solarthermie-Großanlagen von Ritter XL Solar

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Auf 200 wird die Zahl der sogenannten Bioenergiedörfer in Deutschland beziffert. Sie entstanden während der vergangenen zehn Jahre und decken ihren Strom- und Wärmebedarf selbst – dezentral und vorwiegend mit regional nachwachsenden Rohstoffen und/oder Solarenergie. Die Großanlagensparte Ritter XL Solar der Ritter Energie hat im zweiten Quartal dieses Jahres gleich drei neue Solarthermie-Großanlagen für dörfliche Nahwärmenetze fertiggestellt und die Dörfer somit wärmetechnisch solarisiert. Alles, was ihr zum Thema Solardorf wissen müsst, erklären wir euch hier.

Solardörfer mit Wärmenetzen mit Solarthermie sind Trend. Wer beim Thema Solardorf mitreden möchte, muss jedoch einige Vokabeln kennen.  Daher definieren wir zuerst einmal die beiden Begriffe Bioenergiedorf und Solardorf.

Was ist ein Bioenergiedorf?

Sogenannte Bioenergiedörfer decken ihren Bedarf an Strom vorwiegend unabhängig von zentralen Stromnetzen. Eine große Photovoltaik-Anlage und/oder Windräder liefern anstelle des üblichen Stromlieferanten einen Großteil des im Dorf benötigten Stroms. Auf einzelne Heizungsanlagen in den Gebäuden wird zudem verzichtet: Stattdessen ist in der Regel ein Wärmenetz zentraler Baustein der dörflichen Wärmeversorgung.  An das Netz sind viele Haushalte, darunter private und öffentliche wie Schulen, Kitas, Kirche & Co. angeschlossen. Geheizt wird im Bioenergie-Dorf demnach anstelle mit Einzelheizungen oft mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW), das häufig Biogas verfeuert. Alternativ kommen Pellets oder Hackschnitzel ins Feuer. Die nachwachsenden Rohstoffe stammen bestenfalls aus der Region.

Lesetipps:

  • Wer mehr zum Wesen solcher Wärmenetze erfahren möchte, dem empfehlen wir unsere gleichnamige Artikelreihe „Grundlagenwissen Wärmenetz“ hier auf dem Blog.
  • Alles zu Biogas erfahrt ihr in unserem Brennstoff-Check.
  • Auch den nachwachsenden Brennstoff Hackschnitzel stellen wir euch ausführlich im Brennstoff-Check vor.

Was ist ein Solardorf?

Die Sonne ist uns nicht nur Stromquelle, sondern auch Wärmequelle. Ein Bioenergie-Dorf, das Solarstrom und/oder Solarwärme in sein Strom- beziehungsweise Wärmenetz einspeist, trägt mit Recht den Titel Solardorf. Quasi ist ein Solardorf ein auch mit erneuerbarer Sonnenenergie betriebenes Bioenergiedorf.

Lesetipp:

  • Die Vorteile eines dezentralen Wärmenetzes mit einer Solarthermie-Großanlage zur Erzeugung von Solarwärme erklärt euch unser Experte Christoph Bühler, Bereichsleiter Vertrieb und Marketing für das Profitcenter der Großanlagen in der Ritter Energie, in einer Interviewreihe hier auf dem Blog ausführlich.

Daher reicht es, wenn  wir an dieser Stelle nur zwei Vorteile eines dörflichen Solarwärmenetzes  kurz anführen:

  • umwelt- und klimapolitisch: Die Wärmewende als Teil der Energiewende gelingt im Bioenergiedorf ohne und mit Solar beziehungsweise Solardorf auf einen Schlag. Über den üblichen Weg – Sanierung der Heizungen Haus für Haus zum Wunschtermin der Hausherren – würde die Wärmewende dagegen Jahrzehnte dauern.
  • regionale Wertschöpfung: Weil das dörfliche Wärmenetz mit nachwachsenden Rohstoffen aus der Region und/oder Solarenergie betrieben wird, wird in regionale Rohstofflieferanten investiert, so dass die Kaufkraft den regionalen Wirtschaftskreisläufen erhalten bleibt. Das ist bei einer überwiegend auf fossilem Heizöl beziehungsweise Heizgas basierten Wärmeversorgung anders: Dabei fließt Kaufkraft in großem Umfang an internationale Erdöl- und Erdgasproduzenten.

Ritter XL Solar stellt im 2. Quartal 2018 drei neue Solarthermie-Großanlagen fertig

Während Paradigma sich um Solarthermie-Anlagen bis zu einer Bruttokollektorfläche von 68 Quadratmetern kümmert, ist bei allen größeren Anlagen Ritter XL Solar im Einsatz. Im 2. Quartal dieses Jahres hatten unsere Kollegen der Ritter-Großanlagensparte alle Hände voll zu tun – denn sie hatten gleich drei neue Solarthermie-Großanlagen in der Mache.

Solarthermie-Großanlage Breklum in Nordfriesland

Zunächst wurde eine 652 m² große Anlage in Breklum (Nordfriesland) für das neue Wärmenetz der BürgerGemeindeWerke Breklum, einer örtlichen Genossenschaft, installiert. Als Generalunternehmer war dabei das Unternehmen Gottburg Energietechnik aus Leck aktiv. Die Ritter XL Solar lieferte die Solaranlagenplanung, das Solarthermie-Kollektorfeld, die Steuerung und die Solarstation.

Lesetipp:

  • Wir stellen euch die Anlage im Solardorf Breklum hier auf dem Blog ausführlich vor.
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Ein Blick auf die Baustelle von Ellern, das dank der Solarisierung des Nahwärmenetzes mit einer Solarthermie-Anlage von Ritter XL Solar zum Solardorf wird. Foto: Ritter XL Solar

Solarthermie-Großanlage Ellern im Hunsrück

Zudem bekommt das damit Solardorf Ellern im Hunsrück (siehe Foto oben und Titelfoto) derzeit ein Wärmenetz mit Solarthermie-Großanlage, die eine Bruttokollektorfläche von 1.245 m² haben wird.

Lesetipp:

Solarthermie-Großanlage Randegg am Hochrhein in Südbaden

Nahe dem bereits bestehenden Solardorf Büsingen am Hochrhein liegt Randegg. Dort existiert seit mehreren Jahren ein Nahwärmenetz, beheizt mit Hackschnitzeln und Pellets, das von der Solarcomplex AG aus Singen gebaut und betrieben wird. Der Clou: Neben rund 150 Gebäuden im Dorf ist die  Getränkefirma „Ottilien-Quelle“ mit ihrer Flaschenreinigungsanlage, die zum optimalen Betrieb eine  vergleichsweise hohe Temperatur von 95 Grad Celsius (°C) braucht, ein relativ großer Wärmeabnehmer des dörflichen Wärmenetzes – und das auch im Sommer. Eine 2.400 m² große Anlage mit unseren AQUA PLASMA CPC-Vakuumröhren-Kollektoren wurde in Randegg jetzt nachgerüstet. Die wird den hohen Wärmebedarf des Getränkeunternehmens künftig vor allem im Sommerhalbjahr decken und dem Hackschnitzelkessel eine ausgedehnte Sommerpause verschaffen.

Lesetipp:

  • Die Solarthermie-Anlage von Randegg haben wir euch hier auf dem Blog ausführlich beschrieben!

Fotos: Ritter XL Solar