BAFA-Antragszahlen 2020

BAFA-Antragszahlen 2020 belegen Boom bei Solarthermie

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Gerade hat das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) seine Jahreszahlen 2020 für Anträge auf staatliche Fördergelder im Rahmen des Förderprogramms “Heizen mit erneuerbaren Energien” veröffentlicht. Und die können sich sehen lassen: Im Verlgeich zum Jahr 2019 hatte das BAFA im vergangenen Jahr 2020 fast vier Mal so viele Förderanträge zu bearbeiten. Und während der 20 Jahre Laufzeit des Marktanreizprogramms (MAP) seien noch nie so viele Fördergelder bewilligt worden: Über eine halbe Milliarde Euro! Lassen wir die Zahlen auf uns wirken:

Schon im Dezember berichteten wir euch hier auf dem Solarthermie-Blog von Rekordzahlen bei den Anträgen, die das BAFA im November 2020 erreicht hatten. Der graue November hatte bereits sämtliche Vormonate des Jahres getoppt: In der monatlich vom BAFA veröffentlichten “Monatsstatistik Heizen mit erneurbaren Energien” kam der Novemberbalken, der für die im Monat beantragten Wärmeerzeuger steht, der Marke 30.000 am nächsten. Und jetzt schaut euch mal im Balkendiagramm an, wie hoch hinaus die Balken im Dezember aufstiegen!

Rekordzahlen bei Förderanträgen fürs Heizen mit Erneuerbaren Energien 2020

Auf seinem Twitter-Account BAFA Bund (@BAFA_Bund) zeigte das Amt folgende Dezemberstatistk und damit auch Jahresstatistik:

BAFA-Antragszahlen 2020

Schauen wir uns die Zahlen einmal genauer an: Wenn schon die Zahlen im November Rekordzahlen waren, dann stellt sich uns die Frage, wie wir wohl die Antragszahlen für den Dezember titulieren sollen: Die Dezemberzahlen sind mehr als doppelt so hoch!

Im Dezember 2020 zählte das Bundesamt

  • 4.891 Anträge auf Förderung einer Gas-Hybridheizung oder Renewable-Ready-Heizung,
  • 6.917 Anträge auf Förderung einer Solarthermie-Heizung (Solarwärme-Heizung),
  • 16.264 Anträge auf Förderung einer Biomasse-Heizung
  • und 48.496 Anträge auf Förderung einer Umweltwärme-Heizung (Wärmepumpenheizung).

Das macht zusammen 76.568 Anträge – und damit kam der Dezember 2020 auf mehr Förderanträge als im ganzen Jahr 2019 beim BAFA eingegangen sind! WAHNSINN! Und endlich ein Beleg dafür, dass sich in Sachen Wärmewende in deutschen Heizungkellern etwas tut.

Insgesamt erreichten im Jahr 2020 280.118 Förderanträge. Sie sind Zeichen von 280.118 individuellen Wärmewenden.

Spannend auch die Zahlen, die das Aus für Ölheizungen belegen: Dem BAFA zufolge bedeutete im Schnitt jede dritte Heizungsmodernisierung beziehungsweise jeder dritte Heizungstausch den Rausschmiss einer alten Ölheizung.

BAFA-Antragszahlen 2020 belegen einen Boom bei Solarthermie-Heizungen

Ganz klar, als Solarthermie-Blog nehmen wir an dieser Stelle die BAFA-Antragszahlen 2020 für Solarthermie-Heizungen ganz genau unter die Lupe. Das ist der monatsweise Überblick:

  • Januar: 1.729 Anträge
  • Februar: 3.275 Anträge
  • März: 5.582 Anträge
  • April: 5.741 Anträge
  • Mai: 5.383 Anträge
  • Juni: 5.281 Anträge
  • Juli: 5.524 Anträge
  • August: 4.534 Anträge
  • September: 4.654 Anträge
  • Oktober: 4.268 Anträge
  • November: 4.621 Anträge
  • Dezember: 6.917 Anträge

Insgesamt sind im Jahr 2020 demnach 57.509 Anträge auf Fördergelder zur Installation von Solarthermie-Heizungen beim BAFA eingegangen. Demgegenüber stehen 17.256 Anträge auf Förderung von Solarthermie-Anlagen zum Heizen mit der Sonne im Jahr 2019. Von 2019 auf 2020 haben sich die BAFA-Antragszahlen 2020 für Solarthermie-Heizungen also mehr als verdreifacht!

Wenn das kein Solarthermie-Boom ist, dann …

Bleibt zu hoffen, dass der Boom anhält. Drei Punkte sprechen Anfang 2021 dafür:

  1. Die Akzeptanz der Erneuerbaren Energien und ihres Ausbaus ist unter den Deutschen laut der jüngsten Akzeptanzumfrage der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) nach wie vor sehr hoch. Mehr dazu könnt ihr in unserem Beitrag lesen.
  2. Die staatliche Förderung ist zwar zum Jahresbeginn in neuer Form als “Bundesförderung für Energieeffiziente Gebäude (BEG)” aufgelegt worden, aber nach wie vor hoch. Sie schafft sicher wie im Jahr 2020 auch 2021 gute Anreize, um auf erneuerbares Heizen umzusteigen. Alle Detail dazu findet ihr in unserem Beitrag hier auf dem Solarthermie-Blog.
  3. Die seit Beginn des Jahres geltende CO2-Bepreisung macht fossile Rohstoffe teurer – und damit steigen auch die Kosten für fossile Brennstoffe zum Heizen. Wer an Heizkosten sparen will, muss künftig auf erneuerbare Wärmeerzeuger setzen.

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