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Heizkostenvergleich: So viel kostete Gaswärme 2019/20 – Heizkostenvergleich in den Bundesländern

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Wie viel ihr heizen müsst, um eure vier Wände behaglich warm zu kriegen, das hängt neben den Brennstoffpreisen erheblich von der Wetterlage ab. Die deutsche Großwetterlage während der Heizsaison 2019/20 lässt sich mit dem Attribut “mild” beschreiben und führte dazu, dass deutsche Haushalte in ganz Deutschland weniger heizten (wir berichteten). Doch das Großwetter ist die Summe vieler lokaler Wetterlagen. Und die waren dann doch recht unterschiedlich, so dass sich bei genauerem Hinsehen von Bundesland zu Bundesland variierend hohe Heizkosten für Gaswärme ergaben. Einen Heizkostenvergleich in den Bundesländern bietet jetzt das Vergleichsportal Verivox. 

Laut dem Heizkostenvergleich in den Bundesländern, den das Vergleichsportal Verivox aufstellte, habe ein Musterhaushalt in Thüringen, der mit Heizgas heizte, über 300 Euro mehr fürs Heizen bezahlen müssen, als in Berlin. Valerian Vogel, Verivox-Energie-Experte sagt dazu gegenüber der Presse: “Die jährlichen Gaskosten für Verbraucher hängen von zwei Faktoren ab:

  • der regionalen Wetterlage während der Heizperiode
  • und dem aktuellen Gastarif.

Verivox habe demnach für seine Berechnungen zum Heizkostenvergleich in den Bundesländern beide Faktoren berücksichtigt.

Gaswärme: Preisniveau und Temperatur ließen Heizkosten schwanken

Die höchsten durchschnittlichen Gaskosten, das ist ein Ergebnis des Vergleichs, seien in der vergangenen Heizperiode 2019/20 im Bundesland Thüringen angefallen. Ein Musterhaushalt in einem Einfamilienhaus habe dort rund 1.103 Euro für Gaswärme bezahl. Auch in den Bundesländern Sachsen-Anhalt (1.058 Euro), Sachsen (1.057 Euro) und Saarland (1.118 Euro) hätten die Heizkosten laut dem Vergleich ähnlich hoch gelegen.

Günstiger seien die Heizkosten für Gaswärme dagegen in den beiden größten Städten gewesen: In Berlin hätten die durchschnittlichen Heizkosten für Gaswärme bei nur 780 Euro gelegen, in Hamburg bei 821 Euro. Auch in den beiden nördlichen Bundesländern Schleswig-Holstein (917 Euro) und Niedersachsen (939 Euro) wurde in der zurückliegenden Heizsaison vergleichsweise günstig geheizt.

Der Vollständigkeit halber seien hier auch die ermittelten Gaswärmekosten pro Jahr für die noch nicht genannten Bundesländer aufgelistet – entnommen aus der interaktiven Übersicht, die Verivox hier bietet.

  • Mecklenburg-Vorpommern: 1.044 Euro
  • Brandenburg: 966 Euro
  • Bayern: 1020 Euro
  • Hessen: 979 Euro
  • Rheinland-Pfalz: 969 Euro
  • Bremen: 954 Euro
  • Nordrhein-Westfalen: 972 Euro
  • Baden-Württemberg: 1.019 Euro

Regionale Durchschnittstemperatur mit deutlichen Unterschieden

Wegen des ungewöhnlich milden Winters sei der Heizbedarf zwischen Oktober 2019 und April 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum im bundesweiten Durchschnitt um 2,5 Prozent gesunken, schreiben die Analysten des Heizkostenvergleichs in der zugehörigen Pressemeldung.

Deutlich milder als im Vorjahreszeitraum sei es im vergangenen Winter demnach in Baden-Württemberg gewesen, wo der Heizbedarf sogar um rund 5 Prozent gesunken sei. Auch in Sachsen und im Saarland (je 4 Prozent) musste in der Heizsaison 2019/20 merklich weniger geheizt werden. Lediglich in Berlin und Hamburg habe sich der Heizbedarf im Vergleich zur Heizperiode 2018/19 kaum geändert.

An anderer Stelle erklärt Verivox die Ursachen für schwankende Gaspreise so: Zu den Komponenten, die die Preise beeinflussten, zählten demnach auch die sogenannten Netznutzungsentgelte. Sie allein machten rund ein Viertel des Gaspreises aus. In der Regel, so schreibt das Vergleichsportal, würden Versorger steigende Netzentgelte direkt an die Verbraucher weiterreichen. Die Netzkosten seien regional unterschiedlich hoch, so dass die Gaspreise je nach Bundesland schwanken würden.

Die Großhandelspreise für Heizgas reagierten demnach auf die Geschehnisse an den internationalen Märkten und nicht zuletzt auf Angebot und Nachfrage. Verstärkten beispielsweise die USA ihre Exporte von Flüssiggas nach Europa, könne das zu einer Angebotsschwämme führen. Die Einkaufspreise würden infolgedessen fallen und damit zeitverzögert auch die Preise für Heizgas. Auf der anderen Seite gebe es Ereignisse, die das Angebot an Heizgas verknappen würden, zum Beispiel könne das der Fall sein, wenn Russland sein gefördertes Erdgas verstärkt nach Asien statt nach Europa liefere.

Valerion Vogel zufolge, könne die örtliche Wetterlage von den Verbrauchern natürlich nicht beeinflusst werden. Doch bei der Auswahl des passenden Gastarifs gäbe es laut dem Energie-Experten von Verivox durchaus einigen Spielraum: “Zwischen den teuersten und günstigsten Angeboten für ein Einfamilienhaus liegen derzeit im bundesweiten Durchschnitt rund 600 Euro. Daher raten wir zum Vergleich der aktuellen Gaspreise“.

Methodik vom Heizkostenvergleich in den Bundesländern

Für die Berechnung der Temperaturunterschiede seien laut Verivox die Gradtagzahlen des Deutschen Wetterdienstes herangezogen worden. Die durchschnittlichen Gaspreise entsprächen dem Verivox-Verbraucherpreisindex Gas. Der Musterhaushalt entspreche einer drei- bis vierköpfigen Familie in einem freistehenden Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh, Basisjahr 2011). Betrachtet worden sei die Heizperiode Oktober 2019 bis April 2020.

Foto: Paradigma – Gasbrennwertheizung PMI