Heizungsmarkt in Deutschland 2022: Zahlen & Fakten

Veröffentlicht von
Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) veröffentlichte Mitte Februar seine alljährliche Bilanz zum Heizungsmarkt in Deutschland 2022. Mit einem Plus von 5 Prozent im Gesamtmarkt gegenüber dem Vorjahreszeitraum und 980.000 in Verkehr gebrachten Wärmeerzeugern blicke die Heizungsindustrie demnach auf eine positive Entwicklung des deutschen Heizungsmarktes zurück. Trotz nach wie vor beeinträchtigter Lieferketten und einer hohen Auslastung des SHK-Fachhandwerks falle die Jahresbilanz das dritte Jahr in Folge besser aus als im Vorjahr.

Fast eine Million in Verkehr gebrachte Wärmeerzeuger seien für den veralteten Anlagenbestand in Deutschland ein wichtiger Schritt in Sachen Klimaschutz, sagt der BDH-Präsident Jan Brockmann gegenüber der Presse. Positiv sei demnach zugleich, dass Umweltwärmeheizungen (Wärmepumpen), Pelletheizungen und Solarheizungen den Anteil an erneuerbaren Energien im Wärmesektor unmittelbar steigern würden.

Weniger Gasheizungen verkauft – dennoch Spitzenposition in der Verkaufsstatistik

Den größten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr verzeichneten mit einem Plus von 53 Prozent und 236.000 abgesetzten Heizungen die Wärmepumpen. Heizsysteme auf Basis von Biomasse, allen voran Pelletheizungen, entwickelten sich mit einem Plus von 17 Prozent und 89.000 abgesetzten Geräten ebenfalls überproportional stark, schreibt der BDH in seiner zugehörigen Pressemeldung. Als Grund dafür nennt der Branchenverband insbesondere die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Demgegenüber entwickelten sich gasbasierte Systeme mit einem Minus von acht Prozent und 598.000 verkauften Geräten im vergangenen Jahr rückläufig. Hier hätte sich vor allem im ersten Halbjahr eine Unsicherheit bezüglich der Versorgungssicherheit und der Preisentwicklung bemerkbar gemacht, schreibt der BDH weiter.

Die folgenden Grafiken zeigen die Entwicklung vom Heizungsmarkt in Deutschland 2022 in Zahlen und Fakten:

Heizungsmarkt in Deutschland 2022_1

Heizungsmarkt in Deutschland 2022_2

Höhere Modernisierungsrate sorgt für mehr Klimaschutz

Im Rahmen der Jahresbilanz berechnete das Institut für Technische Gebäudeausrüstung (ITG) im Auftrag des BDH, wieviel CO2 mit der Modernisierung der veralteten Heizungen im vergangenen Jahr im Gebäudebestand eingespart werden konnte. Unter der Annahme, dass von den 980.000 verkauften Geräten rund 870.000 Anlagen in die Bestandssanierung gegangen seien, komme das ITG dem BDH zufolge zu dem Ergebnis, dass in Summe und über sämtliche eingebauten Heizungstechnologien hinweg abhängig von der Art der Bilanzierung zwischen 1,9 und 2,3 Millionen Tonnen (t) CO2 pro Jahr eingespart werden konnten. Wobei sich die höchste Einsparung bei der Anwendung der Bilanzierung nach Klimaschutzgesetz ergebe, während die geringere Einsparung aus der Bilanzierung nach GEG resultiere. Dies sei demnach abhängig von der Bewertung der CO2-Emissionen der Energieträger für den Gebäudesektor.

Die Berechnungen würden laut BDH zudem zeigen, dass neben dem Austausch veralteter Heizungen vor allem die eingesetzten Energieträger wesentlich für die Einsparungen seien. So trügen holzbasierte Systeme im Verhältnis zu den Stückzahlen überproportional zu den CO2-Einsparungen bei. Mit Blick auf die Klimaziele 2030 und das CO2-Minderungsziel von 44 Prozent gegenüber 2020 brauche Deutschland den gesamten heiztechnischen Lösungsraum, folgert der BDH-Präsident Brockmann.

Die positive deutsche Marktentwicklung spiegele sich auch in der internationalen Multimomentaufnahme des Verbandes wider. So sei der weltweite Umsatz von zuletzt 19,1 auf 21,9 Milliarden Euro gesteigert worden. Ebenso sei die Zahl der in den BDH-Mitgliedsunternehmen weltweit Beschäftigten von rund 81.000 auf 87.000 gestiegen. Auch die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erreichten im vergangenen Jahr mit 854 Millionen Euro einen Rekordwert, heißt es seitens des BDH.

Grafiken (3): BDH