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Klima-Doomismus: Was ist das?

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Wir erklären euch heute den Begriff Klima-Doomismus und was es im Rahmen der Klimwandel-Debatte damit auf sich hat. 

Was ist Klima-Doomismus? (Begriffserklärung, Definition)

Der Begriff Klima-Doomismus ist dem englischen Ausdruck “climate doomism” entlehnt. Darin stecken die englischen Wörter “climate” und “doomism” beziehungsweise “doom”.

“Doom” lässt sich mit “Untergang”, “Verhängnis” und “Unheil” übersetzen. Auch “Verderben”, “Schicksal”, “Verdammnis” und “Todesurteil” sind als Übersetzung geläufig. Sehr bekannt ist die Vokabel “Doomsday”, die für “Weltuntergang” beziehungsweise “Weltuntergangstag” steht. “Doomism” ist dementsprechend die “Weltuntergangsstimmung” beziehungsweise das “Untergangsdenken”.

Demnach geht es beim Klima-Doomismus rein begrifflich um den Klima-Weltuntergang beziehungsweise um die Klima-Weltuntergangsstimmung.

Was hat es mit der Klima-Weltuntergangsstimmung auf sich?

Der Klimawandel ist menschengemacht und eine ernsthafte Bedrohung. Das ist wissenschaftlicher Konsens. Die aus ihm resultierende Klimakrise stellt die Weltbevölkerung vor die bislang größte Herausforderung, denn sie verändert den Lebensraum der Menschen. Und leider begegnen wir dieser herausforderung noch längst nicht mit der Kraft, die nötig wäre, um so viel wie noch möglich Lebensraum zu erhalten. Das ist ein Problem. Ein großes Problem.

So weit die Tatsachen.

So wie die Wissenschaftler sich einig zur Ursache des Klimawandels (wir Menschen) und zu seinen Nebenwirkungen und Folgen sind, so sind sie sich auch einig darüber, dass der Klimawandel nicht dem Aussterben der Menschheit oder gar dem Weltuntergang gleichzusetzen ist – schon gar nicht in absehbarer Zeit. Was nicht heißen soll, dass es nicht eng wird, zumindest für die Menschheit.

Was uns erwartet, wenn wir nicht alles daran setzen, die Erderhitzung so niedrig wie möglich zu halten, ist heftig: Wenn wir realisitisch sind, dann müssen wir zugeben, dass das 1,5-Grad-Ziel für die Erderwärmung mittlerweile unrealistisch ist. Vielmehr gehen die Forscher weltweit davon aus, dass wir auf eine Erderhitzung von etwa 3 Grad zusteuern. Und die bringt katastrophale Veränderungen, insbesondere in den Weltregionen, die aus heutiger Sicht eine geringe Anpassungsfähigkeit an die veränderten klimatischen Verhältnisse haben. Die Rede ist hier insbesondere von Regionen südlich der Sahara in Afrika, in Pakistan und Bangladesh – um nur einige Beispiele zu nennen. Dort wird ein Leben für die Menschen schwieriger, teils auch unmöglich werden. Die Aussichten für diese Regionen sind nach heutigem Kenntnisstand düsterer als noch vor ein paar Jahren angenommen. Und alle Menschen weltweit werden unter den veränderten Lebensbedingungen leiden. Das ist die schlechte Nachricht. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Es ist nicht belegt, dass die Erderhitzung an Tempo zulegt. Und die folgenschwere Erhitzung um etwa 3 Grad bedeutet auch nicht, dass die Menschheit dem Aussterben geweiht ist.

Dennoch ist der Klima-Doomismus ein verbreitetes Argument. Doch zwischen dem Heute und dem Klima-Weltuntergang stehen Möglichkeiten zur Anpassung. Eins muss klar geschrieben werden: Wie stark der Klimawandel ausfällt, liegt in Menschenhand. Wir brauchen schneller mehr und stärkere Bemühungen, um ihn zu bremsen. Denn darum kann es nur noch gehen – aufzuhalten ist der Klimawandel nicht mehr.

Und damit sind wir bei einem Punkt, der den Klima-Doomismus befeuert: Die Weltgemeinschaft ist zerrissen: Hier herrscht schlimmste Armut, dort unvorstellbarer Reichtum, hier herrscht Kieg, dort Frieden, hier kämpfen Menschen täglich um ihre Existenz, dort langweilen sie sich in dekadentem Wohlstand, hier herrschen Hunger, dort gibt es Lebensmittel im Überfluss, hier siechen die Menschen an Krankheiten dahin, dort gibt es modernste medizinische Einrichtungen für jedermann. Diese Aufzählung ließe sich noch um Einiges verlängern.

Um dem Klima-Doomismus argumentativ zu begegnen, müssen wir darauf verweisen, dass es der Menschheit in der jüngsten Vergangenheit bereits mehrfach gelungen ist, Probleme zu lösen, die das Zeug zur Katastrophe hatten, beispielsweise trug das Montrealer Protokoll maßgeblich dazu bei, das Ozonloch zu verkleinern. Wir sind auch des sauren Regens Herr geworden. Aus diesen Erfolgen müssen wir lernen.

Zudem müssen wir, jeder für sich und alle gemeinsam, dem Kampf gegen den Klimawandel die Bedeutung zumessen, die ihm gebührt. Aus dem Bewusstsein, dass es fast nicht Wichtigeres zu tun gibt, als den Klimawandel zu bremsen, muss Aktivität erwachsen. Denn jeder, der die Klima-Weltuntergangsstimmung verbreitet, nimmt sich aus der Verantwortung und ergibt sich ohnmächtig einem vermeintlichen Schicksal, das durchaus noch abänderbar ist. Insofern ist Klima-Doomismus kontraproduktiv: Er lähmt und sorgt eher dafür, dass der Klimawandel schlimmer wird und schlimmere Nebenwirkungen und Folgen hat.

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Foto: Bernd Vonau / Photocase