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Kommunale Wärmewende – neues Wissensportal online

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Auf dem neuen Internetportal “Wärmewende” dreht sich alles um die kommunale Wärmewende. Die Seite ist ein Teil des Projektes „Kommunale Wärmewende“ der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) und des Fraunhofer Instituts für Energiewirtschaft und Energiesysteme (IEE), das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert wird. Die Seite richtet sich insbesondere an die Macher der kommunalen Wärmewende.

Die neue Internetseite “Wärmewende” stellt den kommunalen Akteuren vielfältige Informationen zur Verfügung, wie diese die kommunale Wärmewende konkret angehen können. Dabei geht es um die Planung einer zukunftsträchtigen Wärmeversorgung der Kommune beziehungsweise des Quartiers, die unter anderem auf Wärmenetzen vor Ort fußt, die mit erneuerbarer Wärme beschickt werden: zum Beispiel mit Umweltwärme, Holzwärme oder Solarwärme.

Auf der Internetseite “Wärmewende” wird den kommunalen Akteuren neben einem Wärmerechner, einer Werkzeugkiste für die kommunale Wärmeplanung und Infos zu Förderprogrammen auch eine Übersicht der relevanten Technologien geboten. Dabei setze die neue Internetseite auf vielfältige Beiträge von Experten und werde dank neuer Inhalte stetig wachsen, heißt es in der zugehörigen Pressemitteilung der AEE. Zu den vorgestellten Technologien, die sich zum Erzeugen erneuerbarer Wärme bereits bewährt haben, zählen unter anderem:

  • Wärmepumpen zur Gewinnung von Umweltwärme
  • Solarthermie-Anlagen zur Gewinnugn von Solarwärme
  • Holzheizkessel zum Verfeuern von Holz zur Gewinnung von Holzwärme
  • Gasheizkessel zum Verfeuern von Biogas zur Gewinnung von Wärme aus Biomasse

Kommunale Wärmewende: Solarthermie als wichtiger Baustein

Im Kapitel “Solarthermie” wird die Rolle der Solarwärme als Lieferant erneuerbarer Wärme für eine nachhaltige kommunale Wärmeversorgung skizziert. Neben den individuellen Anlagen auf den Dächern einzelner Gebäude werden dort auch Großanlagen genannt, die “im Sommer bereits einen Großteil der relativ geringen Wärmenachfrage in kommunalen Wärmenetzen abdecken” könnten. Mehr noch – das Potential der Großanlagen wird so beschrieben: “In Verbindung mit großvolumigen Wärmespeichern und Wärmenetzen kann die Solarthermie deutlich höhere Deckungsbeiträge erzielen als in der gebäudeindividuellen Anwendung. Auch die Wärmegestehungskosten von großen Anlagen sind gegenüber Kleinanlagen auf Hausdächern niedriger.”

Die Kombi Solar plus Biomasse als Energiequelle für kommunale Wärmenetze wird besonders herausgestellt: Demnach könnten Biomasseanlagen zur Verbrennung fester Biomasse wie Holzpellets oder Holzhackschnitzel für die thermische Nutzung sowie Kraft-Wärme-Kopplungs-Biomasseanlagen die grundlegende Wärmeversorgung (Grundlast) übernehmen, während die Wärme der Solarthermie zu bestimmten sonnenreichen Zeiten ins Wärmenetz eingespeist werde (Spitzenlast). Dabei wird auch auf die Rentabilität der Anlage eingegangen: So brächte die kommunale Wärmewende mit der Kombi Holz plus Solar zwar höhere Investitionskosten mit sich. Doch diesen stünden mehrere Vorteile gegenüber: Mit der Solarwärme würden der Bedarf an Biomasse und damit die Betriebskosten (Heizkosten) sinken.

Als Best Practice Beispiel wird das Wärmenetz der baden-württembergischen Gemeinde Büsingen mit 1.300 Einwohnern aufgeführt, für das seit dem Jahr 2013 eine Solarthermie-Großanlage aus unserem Hause Solarwärme erzeugt: Die Solarthermie-Anlage ergänze demnach ein bestehendes Hackschnitzelheizwerk mit einer Leistung von 1,40 Megawatt (MW). Mit der Bioenergie-Solarthermie-Kombianlage könnten rund 450.000 Liter Heizöl und 1.200 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Auch zwei Wärmespeicher mit einem Fassungsvermögen von je 50.000 Litern Warmwasser unterstützten die kommunale Wärmewende in Büsingen. So sei es möglich, dass im Sommer die Solarthermie-Anlage das Heizen mit Holz entlaste. Das vermeide unwirtschaftliche Teillastbetriebszustände und senke den Holzverbrauch.

Die Solarthermie gewinnt bei der kommunalen Wärmewende zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Kommunen setzen auf Solarwärme als erneuerbare Energiequelle zur dezentralen Wärmeerzeugung. Viele der großen Solarthermie-Anlagen, die in den vergangenen Jahren in Deutschland errichtet wurden, gehen auf das Konto unserer Großanlagensparte RItter XL Solar – wie der Blick auf unsere Deutschlandkarte zeigt:

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Werkzeugkiste für die kommunale Wärmewende

Besonders ans Herz legen möchten wir euch die interaktive Grafik “Werkzeugkiste für die kommunale Wärmewende”, die die neue Wärmewende-Seite bereitstellt. Die Grafik zum Anklicken und Weiterklicken zeigt euch die 5 verfügbaren Instrumente für die Umsetzung der kommunalen Wärmewende:

  1. Finanzierung
  2. Planung & Organisation
  3. Rechtliches
  4. Kommunikation & Information
  5. Technologien

Der Klick auf eins der 5 Werkzeuge für die kommunale Wärmewende bringt die zugehörigen Informationen auf den Bildschirm eures Computers, Tablets oder Samrtphones. Probiert es aus!

Prall gefüllte Mediathek mit Material zur kommunalen Wärmewende

Auch ein Blick in die Mediathek der neuen Internetseite “kommunale Wärmewende” lohnt sich für euch: Dort findet ihr jede Menge Material in Textform, als Grafik oder Video zum Thema. Zum Beispiel gibt es einen Leitfaden “Planungshilfe – Ein Netzwerk für die Wärmewende” und  eine Sammlung von Argumenten pro kommunale Wärmewende zum kostenlosen Download.

Foto: Solarthermie-Anlage Büsingen von Ritter XL Solar