Ritter XL Solar Überlingen Solarthermie

Solarthermie-Anlage von Ritter XL Solar in Überlingen läuft!

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Ende März meldete die Stadtwerk am See GmbH &. Co. KG, laut der Stuttgarter Zeitung Online ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Überlingen und der Technischen Werke Friedrichshafen, auf ihrer Internetseite, dass die drittgrößte Solarthermie-Anlage in Überlingen am Bodensee in Baden-Württemberg in den Probebetrieb gegangen sei. Diese wurde von der Großanlagensparte Ritter XL Solar in unserem Unternehmen Ritter Energie im vergangenen Jahr errichtet. Mit der Kombi aus Sonnenwärme und Holzwärme habe das Stadtwerk am See „nachhaltige Energiezukunft umgesetzt“. Das sagte Überlingens Oberbürgermeister Jan Zeitler (SPD), laut dem Bericht des Stadtwerks.

Solarwärme plus Holzwärme für Überlingens Stadtquartier

Das Kollektorfeld der großen Solarthermie-Anlage im Nordwesten von Überlingen, das in einer Verkehrsschleife errichtet worden ist, besteht aus 864 einzelnen Hochleistungskollektoren aus unserem Haus, die in Doppelreihen aufgestellt worden sind und insgesamt eine Fläche von rund 4.286 Quadratmetern (m2) ausmachen, die rund 1.785 Megawattstunden (MWh) Wärme erzeugen. Mehr zur Solarthermie-Anlage in Überlingen lest ihr hier auf unserem Solarthermie-Blog:

Zusammen mit der komplett erneuerten Holzhackschnitzel-Heizung, zwei Erdgas-Spitzenlastkesseln und einem mobil einsetzbaren Blockheizkraftwerk (BHKW) für die Wintermonate bilden die Solarthermiekollektoren das Herzstück der Wärmeversorgung für das Stadtquartier 2050 am Schättlisberg in Überlingen, schreibt das Stadtwerk weiter.

Die Stuttgarter Zeitung schreibt in ihrer Onlineausgabe, dass ein Sprecher der Stadtwerke den Einsatz der Holzhackschnitzelanlage damit verteidigt habe, dass man noch wirksamere neue Hochleistungsfilteranlagen eingebaut hätte, die die Feinstaubbelastung und CO2-Emissionen auf nahezu null reduzieren würden. Die geforderten Grenzwerte würden dank der Filter noch weit unterschritten. Das Holz stamme dem Zeitungsbericht zufolge aus den kommunalen Forsten der Stadt Überlingen, die nachhaltig bewirtschaftet würden. Damit würden auch die Transportwege minimiert.

Gepufferte Wärme reicht zwei Tage lang zur Versorgung des Stadtquartiers

Zwischengelagert werde die Solarwärme demnach in einem Pufferspeicher, der aus drei Pufferspeichern besteht, die jeweils 90 Kubikmeter Kubikmeter (m3) Speicherwasser fassen, so das das gesamte Fassungsvermögen 270 m3 Wasser beträgt. Zum Vergleich: Diese Menge Speicherwasser passe dem Stadtwerk zufolge in zehn Tanklastzüge. Damit könne  das Stadtwerk das Wohngebiet bis zu zwei Tage lang mit Wärme versorgen, sagte Sören Hilger, der Projektingenieur beim Stadtwerk am See ist.

Für das nachhaltige Stadtquartier am Schättlisberg sei die ökologische Wärmeversorgung, wie das Stadtwerk sie dort umsetze, das Herzstück, sagte Oberbürgermeister Zeitler zudem. Im Endausbau versorge man mit der Anlage rund 750 Haushalte. Hinzu kämen noch weitere öffentliche Gebäude, die damit beheizt würden, darunter auch die Helios-Klinik. Für den Oberbürgermeister sei das ein Gewinn für alle – für Überlingen, für die angeschlossenen Gebäude – und natürlich fürs Klima.

Nachhaltige Investition ins Energiefeld von Überlingen spart 1.750 Tonnen (t) CO2

Der Stadtwerk-Geschäftsführer Alexander-Florian Bürkle erklärte, dass das Stadtwerk versprochen hätte, dass es in Überlingen in Sachen Nachhaltigkeit investieren würde – das Energiefeld sei der Beweis dafür. 3,1 Millionen Euro investierte das Stadtwerk demnach in die Anlage, die künftig 1.750 Tonnen an CO2-Emissionen pro Jahr einsparen werde. Der Diplom-Kaufmann Bürkle weist zuden daraufhin, dass 70 Prozent der Primärenergie in Deutschland für Wärme verbraucht würden. MIt dem Energiefeld setze man somit am größten Hebel an, um die Energiewende zu vollziehen. Ihm zufolge könne Überlingen stolz sein auf das Zusammenspiel von Holz, Sonne und innovativem Wärmenetz – es handle sich dabei um ein echtes Modellprojekt. Das ist neben der direkten Teilhabe als Erbauer der Anlage übrigens der zweite Grund für uns, über den Netzgang der Anlage zu berichten. 

Innovatives Wärmenetz: So funktioniert’s in Überlingen!

Verteilt werde die mit dem Energiefeld Überlingen erzeugte Wärme über ein sogenanntes Drei-Leiter-Netz, ist in dem Bericht der Stadtwerke weiter zu lesen: Hier sei das Stadtwerk Vorreiter, sagte Sören Hilger. Das Grundprinzip erklärt er dann so: Die Wärme werde zuerst – mit einer Vorlauftemperatur von rund 85 Grad Celsius – durch die konventionellen Heizkörper in den Bestandsbauten geleitet. Anschließend fließtße das immer noch 55 Grad Celsius warme Wasser in die Neubauten mit ihren Flächenheizungen. Auf diese Weise nutze man im Stadtquartier die Wärme sozusagen doppelt und reduziere so die Wärmeverluste im Netz. Das Netz in Überlingen sei demnach eines der ersten dieser Bauart im Bundesland Baden-Württemberg.

13. Mai 2023: Tag der offenen Tür für alle Interessierten

Das Stadtwerk kündigte in seinem Bericht für den 13. Mai einen Tag der offenen Tür an, an dem das “Team Zukunft” des Stadtwerks Überlingens Bürgern und Interessierten die gesamte Anlage zeigen und erklären werde.

Grafik (Titel): Ritter XL Solar