Ritter XL Solar Überlingen Solarthermie

Überlingen: Ritter XL Solar baut eine große Solarthermie-Anlage

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Ritter XL Solar, die Solarthermie-Großanlagen-Sparte in unserem Unternehmen Ritter Energie, wird in diesem Jahr eine 4.286 Quadratmeter (m2) große Solarthermieanlage für das Stadtwerk am See in Überlingen (Baden-Württemberg) bauen. Der Bau ist bereits gestartet. Wir zeigen euch hier, was auf dem Bauplan steht.

Unsere 864 Solarthermie-Kollektoren mit jeweils rund fünf m2 Bruttokollektorfläche wird Ritter XL Solar oberhalb des Schättlisbergs auf einem von Straßen umschlossenen Gelände (sogenannter Verkehrskreisel), also der Grünfläche einer großen Verkehrsschleife, installieren.

Ritter Xl Solar Solarthermie Überlingen
Der Blick von oben zeigt das Gelände, auf dem unsere Großanlagensparte Ritter XL Solar die große Solarthermie-Anlage errichten wird. Foto: Stadtwerk am See

Gegenüber dem Südkurier erklärte der Oberbürgermeister (OB) Jan Zeitler, dass die Solarthermieanlage von Ritter XL Solar zum energiepolitisch richtigen Zeitpunkt komme. Womit er sich laut dem Onlinebericht der Zeitung auf die Energiewende und die aktuelle geopolitische Lage bezogen habe. „Wir wollen die Autarkie bei der Energieversorgung“, sagte Zeitler weiter.

Mediengespräch Überlingen Schättlisberg Baustart Solarthermie Anlage
Vor einem unserer Solarthermie-Kollektoren stehen anlässlich des Baustarts der Solarthermie-Anlage von Ritter XL Solar: Dr. Andreas Bachmaier, Leiter Energiesysteme Stadtwerk am See (links), Alexander-Florian Bürkle, Geschäftsführer Stadtwerk am See (Mitte) und Jan Zeitler, Oberbürgermeister der Stadt Überlingen (rechts). Foto: Stadtwerk am See

Bauherrin unserer großen Solarthermieanlage in Überlingen ist das Stadtwerk am See. Dessen Geschäftsführer Alexander-Florian Bürkle sagte gegenüber der Zeitung, dass das Ganze ein Prestigeprojekt von bedeutender Größenordnung sei. Es sorge in Zeiten großer Abhängigkeit von Rohstoffen für eine unabhängigere Zukunft. Rund drei Millionen Euro investiere der größte Energieversorger im Bodenseekreis in die laut Bürkle drittgrößte Solarthermieanlage Baden-Württembergs.

Die Anlage werde neben einer bereits laufenden Hackschnitzel-Heizung errichtet, die mit Holz aus der Region befeuert werde. Die Lieferverträge für das Holz seien laut der Zeitung langfristig abgesichert, schließlich sei die Stadt Überlingen gemeinsam mit dem Spital- und Spendenfonds Inhaberin großer Waldflächen, ergänzte OB Jan Zeitler gegenüber dem Südkurier.

Zusammen mit dem gerade erneuerten Kessel der Hackschnitzel-Heizzentrale sowie einem Gasspitzenlastkessel versorgt unsere Ritter XL Solar Anlage ein gesamtes Stadtquartier mit Heizwärme und Warmwasser. Dazu gehören demnach

  • 850 Haushalte am Schättlisberg inklusive Neubauten der Baugenossenschaft Überlingen am Hildegardring,
  • das Krankenhaus,
  • das Salem Kolleg
  • sowie das geplante Neubaugebiet Südlich Härlen samt Pflegezentrum zählen.

Solarthermieanlage in Überlingen spart rund 1.800 Tonnen COpro Jahr

Mit der Verwendung der Sonnenwärme würde Überlingen rund 1.800 Tonnen CO2 im Jahr einsparen, sagte Andreas Bachmaier dem Südkurier. Er ist der Leiter Energiesysteme beim Stadtwerk am See. Das Funktionsprinzip unserer Solarthermieanlage beschreibt er so: Die Anlage arbeitet mit einem geschlossenen Wasserkreislauf. Das in den Kollektoren kreisende Wasser wird von der Sonne erhitzt und gibt die Energie über Wärmetauscher ab. Ein neuartiges Drei-Leiter-Wärmenetz sorgt zudem für eine noch höhere Effizienz. In der Regel wird das auf 60 Grad Celsius abgekühlte Wasser zurück zum Kraftwerk geleitet. Hier will man es weiter zum Betreiben von Fußbodenheizungen einsetzen und damit länger nutzen.

Drei Speicher puffern die Solarwärme

Weil regenerative Energie nicht kontinuierlich und rund um die Uhr gewonnenen werden kann, brauchte die Solarthermie-Großanlage von Ritter XL Solar in Überlingen entsprechende Wärmespeicherkapazitäten. Deshalb werden drei große Pufferspeicher mit einem Fassungsvermögen von jeweils 90 m3 im rückwärtigen Bereich des Kraftwerks errichtet. Andreas Bachmaier beschreibt sie gegenüber der Presse als „große Thermoskannen“, in denen das warme Wasser konserviert wird, was bei der Wärmeversorgung eine höhere Flexibilität gewährleistet.

Ursprünglich seien Pufferspeicher mit einer Höhe von 17 Metern geplant gewesen. Das hätte laut dem Bericht des Südkuriers im Gemeinderat, der die Änderung des Bebauungsplans zu beschließen hatte, für Diskussionen gesorgt. Dies sei zum Anlass genommen worden, die Pläne noch einmal nachzubessern, erklärte Alexander-Florian Bürkle. Schlussendlich stehen jetzt drei Pufferspeicher auf dem Bauplan, die jeweils nur noch 13 Meter hoch sind und dafür aber einen größeren Durchmesser haben. Sie werden zudem zum Teil in eine laut Südkurier bereits ausgehobene Vertiefung im Boden eingelassen, um das Sichtfeld der Bewohner des oberhalb gelegenen Orts Aufkirch so wenig wie möglich zu stören. Denn so würden die drei Pufferspeicher optisch hinter bereits vorhandenen Bäumen verschwinden, sagt Bürkle weiter.

Der Geschäftsführer rechnet mit der kompletten Fertigstellung der Solarthermie-Anlage bis Ende des Jahres. „Wenn alles gut läuft, gehen wir im Herbst in Betrieb“, hofft Bürkle. Um keine Zeit zu verlieren, war der Baustart im kleinen Kreis angesetzt. „Aber das Richtfest kommt ja auch noch“, ergänzte Jan Zeitler.

Danach gefragt, was das technisch Besondere an unserer neuen großen Solarthermie-Anlage in Überlingen sein werde, antwortet der für die Anlage verantwortliche Projektleiter Jan Neyrinck von Ritter XL Solar: “Unsere Anlage wird im Sommer etwa 40 Tage in Stagnation gehen. Damit reduziert sich der sommerliche Ertrag zwar etwas, dafür kann aber der jährliche Deckungsgrad erhöht werden und der Holzkessel möglichst im Sommer abgeschaltet werden.” Den jährlichen solaren Deckungsgrad der Anlage beziffert Jan Neyrinck auf bis zu 20 Prozent, den Solarertrag nach Simulation mit 1.785 Megawattstunden (MWh) Solarwärme in die drei Pufferspeicher – bei 10.200 MWh jährlicher Wärmeerzeugung des Netzes.

Grafik (Titel): Ritter XL Solar / Ritter Energie, Fotos (2): Stadtwerk am See