Haltet euch fest. Hier kommt was ganz Großes! Schluss mit wichtigen Entscheidungen hinter verschlossenen Türen. Wir mischen jetzt gemeinsam mit, bei der Entscheidung um das neue EEG. Wir brauchen dazu jedoch viele Helfer. Die große Frage, die es zu beantworten gilt: Welches EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) bringt den größten Nutzen für die Gesellschaft? Wie kann man durch die vielen Vorschläge blicken und ebenso wichtig: Wollt ihr, dass wir der Aufgabe annehmen, auch wenn Wärme in den aktuellen Reformen noch eine untergeordnete Rolle spielt oder vielleicht gerade deswegen? Für Schnellentschlossene gleich mal die erste Wahlmöglichgeit:
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Der Energiemarkt wird sich ändern – nur wie?
Wir stehen vor der Entscheidung diese Aktion zu starten und haben beschlossen die Leser selbst zu fragen. Die Koalitionsverhandlungen sind in vollem Gange und anscheinend wird hinter mehr oder weniger verschlossenen Türen ernsthaft darüber diskutiert die Kohleindustrie noch mehr zu fördern, obwohl sich Deutschland gerade wegen der Kohlepolitik weltweit unglaubwürdig in Sachen Energiewende macht. Einigkeit herrscht hingegen darüber, dass das Energiesystem eine grundlegende Reform braucht, aber die derzeitigen Koalitionsverhandlungen lassen nichts Gutes erhoffen. Das System ist derzeit auf viele zentrale Großeinheiten aufgebaut und muss sowohl im Strom- als auch im Wärmebereich auf hunderttausende dezentrale Kleinkraftwerke umgebaut werden. Keine leichte Aufgabe.
Energieblogger wollen mehr Licht ins Dunkel der EEG Debatte bringen
Deshalb tummeln sich derzeit eine unüberschaubare Menge an Konzepten im Netz und auf den Tischen der entscheidenden Politiker. Auf Metropolsolar hat sich einer der Energieblogger Daniel Banasch schon die Mühe gemacht viele aufzulisten. Diese Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber allein die Übersicht reicht um eine Verzweiflungsanfall zu bekommen. Auch auf Klimaretter gibt es eine wirklich tolle Serie zu dem Thema aber eine Problem bleibt. Kein Mensch kann sich alles durchlesen, geschweige denn bewerten. Kilian Ruefer von Sustainment hat ebenfalls versucht ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen und hat die groben Unterschiede herausgearbeitet.
Gemeinsamer Standpunkt wäre extrem wichtig
Wir haben auch intern unter den Energiebloggern diskutiert, dass es doch sinnvoll wäre, wenn sich zumindest die erneuerbare Szene geschlossen hinter eines der Konzepte stellen würde. Da wir aber derzeit noch nicht in der Lage sind, die einzelnen Vorschläge wirklich zu bewerten, sind wir davon noch weit entfernt. Deshalb entstand die Idee eine große Interviewserie zu starten, bei denen alle Studienersteller dieselben Fragen bekommen und so vergleichbar gemacht werden. Danach wird gevoted, welches System am Sinnvollsten wäre. Nach dem Publikumsvoting kommt ein Voting einer noch zu benennenden Jury, welches den Titel zu Germany’s Next Top EEG verleiht! Nach diesem transparenten Verfahren wird es auch sehr einfach sein, die Entscheidungen zu begründen. Die genaue Vorgehensweise wird veröffentlicht sobald ihr entschieden habt, ob wir das machen sollen.
Folgende Punkte sollten abgefragt werden
In einem ersten Entwurf hab ich gemeinsam mit ein paar Energiebloggern schon einen Fragenentwurf gemacht. Wenn jeder der Studienersteller diese Fragen beantwortet, bekommen wir eine recht gute Übersicht, wer eigentlich was will.
Differenzierung
- Technologiespezifisches Modell (unterschiedliche Energieformen werden unterschiedlich behandelt)
- Regional differenziertes Modell (auf regionale Gegebenheiten wird Rücksicht genommen)
- Technologieneutrales Modell
Vergütung
- Einspeisevergütung (ct/KWh)
- Marktprämie (ct/kWh)
- Kapazitätsprämie (in €/KW)
- Quotenmodell
- Investitionszuschuss
- Andere
Ganzheitlichkeit
- Anreize für Energieeffizienz werden berüchsichtigt
- Schließt den Wärmesektor in den Betrachtungen mit ein
- Schließt den Verkehrssektor in den Betrachtungen mit ein
- Beinhaltet Lösungen und Anreize für den Ausgleich von Stromproduktionsschwankungen und zur Speicherung
- Klimaschutz ist Bestandteil des Modells
- Dezentralität steht im Fokus
- Berücksichtigung des Merit-Order Effekts
Zur besseren Einordnung hier noch eine tolle Überblicksgrafik des Umweltministeriums in Baden Würtemberg. Eine tolle Studie, die ich erst jetzt in meine Finger bekommen habe.
Verschiedene Energiemarktmodelle im Überblick. Quelle: Umweltministerium Baden WürthembergWelche der Studien interessieren euch am meisten?
Hier nun Übersicht über eine reduzierte Auswahl an verfügbaren Studien, eingeteilt in die verschiedenen Gruppen zu denen sie gehören. Ich finde es immer wichtig zu sehen von wem etwas gesagt wird und wie sehr die Eigeninteressen in den Vordergrund gerückt werden. Für mich zählt, was gesellschaftlich den größten Nutzen bringt, nicht die Vorteile einer bestimmten Gruppierung. Da müssen sich auch die Erneuerbaren manchmal an der Nase nehmen.
Forschungseinrichtungen
- “Den Strommarkt der Zukunft gestalten” (SRU Sachverständigenrat der Umweltfragen)
- “Ein radikal vereinfachtes EEG mit anschließendem umfassenden Marktdesign-Prozess” von Agora Energiewende
- “Ökonomische Aspekte eines neuen Stromsystemdesigns” (FVEE Forschungsverbund Erneuerbare Energien)
- “Wege in ein wettbewerbliches Strommarktdesign für erneuerbare Energien” – Gemeinsame Studie von MVV Energie, Arrhenius Institut, Takon und Ecofys
- “Stromsystem-Design – Das EEG 2.0 und Eckpfeiler eines zukünftigen Regenerativwirtschaftsgesetzes” (UM Baden-Württemberg, IZES, Prof. Bofinger, BET)
- “Ein neues Marktdesign für neue Energien – ein integrierter Reformansatz für die erneuerbare und die konventionelle Stromerzeugung” (Öko-Institut, Dr. Christian Mattes)
- “Marktwirtschaftliche Energiewende: Ein Wettbewerbsrahmen für die Stromversorgung mit alternativen Technologien” RWI
Öffentliche Stellen:
- “Die Zukunft des EEG: Leitinstrument der Energiewende” (Wolfhardt Dürrschmidt, ehem. BMU)
- “Marktdesign für einen Kapazitätsmarkt Strom“ (Umweltministerium Baden-Württemberg)
- “Richtung wechseln, Energie neu denken – das Stromsystem fit machen für das 21. Jahrhundert” (Matthias Machnig, Claudia Kemfert (Initiative des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil und des Ministers für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Stefan Wenzel,)
- “Soziale und nachhaltige Wärmepolitik” Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie
- “Energie 2013: Wettbewerb in Zeiten der Energiewende” (Monopolkommission)
Erneuerbare Verbände
- Memorandum “Neue Energiemarktordnung für die dezentrale Energiewende”(EUROSOLAR)
- “Künftige Koalition muss Vorreiter beim Klimaschutz werden” (BEE)
- Möglichkeiten zum Ausgleich Fluktuierender Einspeisungen aus Erneuerbaren Energien, BEE
- “Was am EEG geändert werden soll” (SFV Solarenergie Förderverein) – aber nur Artikel – jedoch ausführlich
- “Energiewende-Charta” (Die Bürgerenergiewende)
Industrieverbände
- Sep. 2013 “Energiewende ganzheitlich denken” (BDI)
- “Ein zukunftsfähiges Energiemarkt-Design für Deutschland” (VKU)
- “Der Weg zu neuen marktlichen Lösungen zum Gelingen der Energiewende” (BdEW)
Aber wir wollen nicht in die Stromfalle tappen
Was schon beim überfliegen der Konzepte klar wird: Es handelt sich hier wieder um eine reine Stromdebatte dabei heisst es Erneuerbare Energien Gesetz und nicht Erneuerbarer Strom Gesetz. Bis jetzt ist erst eine einzige Wärmestudie vom Thüringer Ministerium in der Liste. Der Wärmesektor fällt wie so oft unter den Tisch. Das bestätigt auch die von Doreen gestern vorgestellte Studie. Wir möchten im Rahmen der Serie also auch Bewusstsein dafür schaffen, dass es noch ein Leben abseits des Stromsektors gibt und dass eine sinnvolle Energiewende wohl nur gelingt, wenn in einem großen Wurf ALLE Energiebereiche mit einbezogen werden, wie es auch Dänemark vorgezeigt hat. Vielleicht schlummert ja in den Tiefen des Internets auch ein völlig unbekanntes Reformmodell, welches einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt. Deshalb freuen wir uns über Links zu weiteren Vorschlägen. Es sollten jedoch nicht nur Bulletpoints sein, sondern die Vorschläge sollten bereits ein wenig Substanz enthalten (Zusammenfassungen mit Aufzählungen sind natürlich willkommen). Mit dieser großangelegten “SUCHE” könnte es erstmals möglich sein, alle Vorschläge unter ein Dach zu bekommen und sie transparent und öffentlich zu diskutieren.
Sollen wir den Kraftakt wagen?
Nun müsst ihr entscheiden. Sollen wir von Ecoquent-Positions es gemeinsam mit den Energiebloggern wagen, diese schwierig anmutende ? Um uns in unserer Aufgabe zu bestärken müsst ihr lediglich diesen Vote-Button drücken. Dies ist auch schon eine Einstimmung auf das abschließende Voting, wenn wir die ersten Interviews haben. An dieser Stelle ein rieisiges Dankschön an Dieter Zirnig von Digital Mindshift, der mir bei der Votingtechnologie geholfen hat und Kilian Ruefer, der sich für das tolle Logo verantwortlich zeichnet. Also jetzt die letzte Chance für die Abstimmung: Sollen wir es wagen?
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Welche Punkte sollen wir noch abfragen?
Jetzt gibt es auch noch die Möglichkeit an den Fragen mitzuarbeiten. Falls es Punkte gibt, die unbedingt von jedem abgefragt werden sollen – her damit! Wenn ihr noch andere Studien kennt – her damit! Das ist eine einzigartige Chance Wissen zu komprimieren und eine wichtige Entscheidungsgrundlage zu schaffen. Weitere Unterstützer sind natürlich auch herzlich willkommen!
Für alles Social Media Aktivitäten dazu verwendet bitte den Hashtag. #gnteeg
Die Elektrizität macht ja im Gesamtenergieverbrauch den kleineren Teil aus. Bauen wir nur die Stromerzeugung um, haben wir erst wenig vom eigentlichen Ziel erreicht.
In die EE-Debatte ist deshalb unbedingt die Mobilität mit einzubeziehen. Diese verbraucht ein Drittel unserer gesamten Energieressourcen und zwar fast ausschließlich fossile Energie.
Die elektrische Mobilität könnte den Energiebedarf der Mobilität wegen der viel besseren Effizienz auf einen Viertel reduzieren. Dazu braucht es Strom, natürlich aus Erneuerbaren. Dieser zusätzliche Strombedarf muss in die Überlegungen einfließen.
Elektrische Mobilität ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche gesamtheitliche Energiewende.
Weil das Ziel sehr groß gesteckt ist, wird das auch seine Zeit dauern. Wir sollten daher eine Vision 2100 entwickeln. Wie möchten wir, dass die Welt im Jahr 2100 aussieht?
Leider wird bei der Elektromobilität immer nur einseitig auf den Individuellverkehr geschaut. Dabei wird vergessen: Elektromobilität existiert und sie ist überaus erfolgreich. Jedes Jahr sind Millionen Menschen elektrisch unterwegs und zwar in den Zügen der Bahn die auf elektrifizierten Strecken fahren!
Und die Bahn hat das Feld längst für sich entdeckt! Sie nutzt Freiflächen- die bei der Bahn reichlich vorhanden sind- für Photovoltaikanlagen und verspricht allen Bahncard-Nutzern das sie mit 100% Ökostrom fahren.
Sie haben natürlich recht, das man auf den Bereich der Mobiltät mehr Augenmerk richten muss. Nur muss es Individuellverkehr sein? Heißt das wirklich das wir unsere Autos mit Verbrennungsmotor durch Autos mit Elektro-Antrieb ersetzen?
In der Schweiz sind 99% aller Bahnstrecken elektrifiziert. Bahnstrecken zu elektrifizieren ist schon lange eine technisch lösbare (und bezahlbare!) Aufgabe, während beim Auto mit E-Antrieb noch unzählige Fragen offen sind. In meinen Augen sollte man mal mehr in diese Richtung denken und nicht nur immer auf den Individuellverkehr schauen.
Ansonsten mal wieder ein schöner Artikel mit viel Fleiß erstellt! Grüße nach Österreich.
Danke Blumental,
schön, dass man sieht, dass hier etwas Arbeit drinsteckt. Ich würde sehr gern weiter an dem Thema arbeiten und mich würde noch interessieren ob sich jemand daran stört, wenn wir hier wo es mehrheitlich über Wärme geht in die große EEG Debatte einsteigen.
Ja, deshalb sollte ein neuer Entwurf auch mehr als den Strombereich betrachten. Ist natürlich um ein vielfaches komplexer aber es hat ja niemand behauptet, dass es einfach wird…
Vielen Dank schon mal für die vielen positiven Rückmeldungen schon am ersten Tag. Bitte weitervoten und uns auch hier sagen, was ihr von der Idee haltet.
Der Titel “Germany’s Next Top EEG” ist grausam. Er erinnert zu sehr an bürgerverdummende, circensiche Fernsehsendungen. “Opium fürs Volk”.
Das erneuerbare Energien Gesetz sollte durch ein FEG (fossiles Energien Gesetz) ersetzt werden, dass die Reduktion des fossilen Brennstoffverbrauchs bis zum schlußendlichen Verbot dieses Verbrauchs regelt. Damit wäre auch die Fokussierung auf den Stromsektor umkehrbar.
Statt erneuerbare Energien durch Einspeisevergütungen zu fördern, sollte jede kWh fossile Energie (Strom, Wärme und Mobilität) mit einer drastischen Steuer versehen werden. Die Steuereinnahmen sollten zum weiteren Umbau des Energiesystems und öffentlicher Infrastrukturen eingesetzt werden.
Der Anreiz für Investitionen in erneuerbare Energien dürfte damit auch in der Wirtschaft enorm steigen ohne staatliche Mittel bereitstellen zu müssen.
Hallo Herr Bergen,
mir ist klar, dass dieser Titel sehr polarisiert. Einige findens furchtbar, andere findens toll, weil es Aufmerksamkeit erzeugt, die derzeit nur die andere Seite hat. Gleichzeitig muss das Thema raus aus der Energieblase. Und wie man sieht, es funktioniert bereits.
Wären wir in einer perfekten Welt, wäre Ihr Vorschlag der einzig richtige Weg. Auch ich fände das als sinnvollste Variante. In dem Fall wären sich alle einig, dass dringend etwas unternommen werden muss und auch die Gesellschaft würde voll hinter einem solchen Plan stehen. Jetzt wo die Welt noch fast zur gänze Abhängig ist, wie von einer Droge, sieht das noch etwas anders aus.
Ein Problem bei der Drecksumlage wie ich sie gerne nenne ist, dass sie meist nur fürs Stopfen von Budgetlöchern verwendet wird und eben keinen direkten Lenkungseffekt hat. Das ist zB. in Großbritannien teilweise passiert.
Leider sind wir noch nicht in einer perfekten Welt aber wer weiß, vielleicht kommt am Ende der Diskussion genau so ein Plan raus.
Titel hin oder her, ich finde die Idee super. Vieles, was zur Energiewende geschrieben und gemacht wird, ist doch auch “Opium für’s Volk” – einschläfernde Debatten und eine unübersichtliche Vielzahl von Konzepten und Vorschlägen diverser Lobbygruppen. Da braucht man sich über die viel zitierte “Politikmüdigkeit” etlicher Menschen nicht zu wundern. Eine Art “Meta-Suchmaschine” für diese Informationen würde sich ganz sicher lohnen und super Entscheidungsgrundlagen für die Politik schaffen – außerdem hätten Medien und Privatleute dann endlich die Möglichkeit, sich qualifiziert zu informieren.
Mir liegt auch sehr die Ganzheitlichkeit am Herzen: Erstens dass auch Wärme und Mobilität mit einbezogen werden – danke an Blumental für den Hinweis auf die Bahn! -, und zwar nicht nur die individuelle Elektromobilität, sondern ein leistungsfähiges und komfortables öffentliches Verkehrswesen mit attraktiven Fahrplänen, einschließlich entsprechender Infrastruktur. Zweitens wären mir auch Ökobilanzen für die einzelnen Energieformen und Energieeffizenzmaßnahmen wichtig. Bezieht man die Primärenergie für Förderung, Transport und Verarbeitung von Rohstoffen mit ein, schneidet auch die ach so klimafreundliche Kernenergie grottenschlecht ab.
Zu sehen, wer hinter den einzelnen Konzepten steckt und welche Ziele sie verfolgen, das wird auch super aufschlussreich und uns manche Argumente neu bewerten lassen.
Also votet fleißig mit und lasst uns die gesamte Brainpower bündeln, die in den Studien und Konzepten steckt!
Hier sind noch Vorschläge speziell für die Tiefengeothermie: http://www.energie-experten.org/experte/meldung-anzeigen/news/neues-eeg-muss-tiefengeothermie-wirksam-foerdern-4283.html Grundsätzlich wäre es ja auch interessant, die Vorschläge je nach Technologie zu ordnen und die Kernthesen und Schwerpunkte in einer Matrix zusammenzufassen. So ergäbe sich unter Umständen auch optisch schon eine gute Richtung, in die das EEG weiterentwickelt werden sollte.
Danke für den Link! So eine Matrix mit Links zu den einzelnen Technologien wäre schon gut. Da würde man auch sehen, welche Technologien völlig unterrepräsentiert sind.
Gute Idee das ganze. Nur für mich noch etwas unübersichtlich. Muss ich mich erst etwas einarbeiten
Hm, ja. Dabei fällt mir ein das hier vielleicht jemand eine Studie über den tatsächlichen Nutzfaktor einer konventionellen Glühlampe (inkl. Wärmegewinnung Nachts/Winter) kennen könnte. Wäre mühsam sich das selbst zusammensuchen zu müssen. Bei dishes ist die Berechnung des termischen Nebeneffektes doch auch usus dachte ich?
Ja, das ist auch ein Ziel des Ganzen. Das Thema übersichtlicher zu machen um dann besser einordnen zu können worum es geht.
Das mit der Glühlampe habe ich jetzt leider nicht ganz verstanden. Du meinst die Wärmeverluste durch nicht vorhandene Glühbirnen?
Vermutlich ist gemeint, das die Abwärme der Glühbirne im Winter nicht verloren geht, sondern ja genutzt wird. Nun das lässt sich ganz einfach selber ausrechnen: Eine Glühbirne hat ca 5% Wirkungsgrad. Eine 80 Watt Glühbirne heizt also beispielsweise mit 76 Watt den Raum.
Problematisch ist dabei, das sie das an der Decke tut, was für die Wärmeübertragung erstmal schlecht ist. Genauso wenig kann ich sagen, wie sich die Anteile in Konvektion und Strahlung aufteilen. Effektiv nutzbar werden die 76 Watt wegen solcher Faktoren nicht vollständig sein.
Danke für die anschauliches Beschreibung! So genau konnte mir das vorher noch niemand erklären!
Ich danke für die Ausführungen.
Daher würde ich mir das gerne als Wissen aneignen. Wenn es 50% wären, läge der Gesamt-Nutzungsgrad dann bei 55% welche in Verbindung mit PV/Windstrom mit einem Vorteil gegenüber Gas/ÖL-Heizungen hätten und auch in der Produktion und Entsorgung umweltverträglicher wären. Die Gesamtberechnung ist sicherlich tückisch, weshalb ich gerne auf Studien zurückgreifen würde damit ich mich nicht einarbeiten muss..
Wie ihr vielleicht gesehen habt, sind nun noch ein paar Studien weggekommen und die Einteilung hat sich ein wenig geändert. Falls es noch mehrere Ansätze gibt, immer her damit. Auch Wärmestudien wären noch sehr willkommen!
Endlich mal eine fundierte und vor allem durchdachte Analyse! Von Seiten der Politik gibt es ja leider meist nur halbgare, aber dafür recht populistische Forderungen um den eigenen Namen mal wieder in die Öffentlichkeit zu tragen.
Danke! Hoffentlich können wir den Erwartungen entsprechen. Es ist wirklich eine Mammutaufgabe!
Ich halte das, offen gesagt, für eine Schnapsidee.
Ich berate Unternehmen und in diesem Zuge werden manchmal Softwareprodukte mit Hilfe eines Kriterienkatalogs verglichen, um aus mehreren Alternativen das beste Softwareprodukte für eine Firma herauszufinden. Schon dort klappt das nicht wirklich, da das ganze Ergebnis dermaßen stark von den Details des Fragenkatalogs abhängt, der Gewichtung, des identischen Verfahrens bei der Bewertung der verschiedenen Softwareprodukte (der eine gibt bei dem einen Produkt für ein Kriterium 4 Punkte, der andere bei einem anderen nur 3 Punkte, obwohl es eigentlich sogar besser ist im direkten Vergleich) etc. Überspitzt ausgedrückt, kommt da oft nur was Vernünftiges bei raus, wenn da gut gemogelt wird, wenn also auf anderweitigen Wege herausgefunden wird, was die Beste Alternative ist und dann der Kriterienkatalog und die Bewertungskriterien das “berücksichtigen”.
Zu Glauben, bei so einem komplexen Thema wie dem EEG-Problematik da was mit Kriterienkatalogen vergleichbar machen zu können, ist aus meiner Sicht aberwitzig. Wie wird denn Z.B ein um 1 ct/kWh höherer Strompreis im Vergleich mit einer besseren Dezentralisierung und geringeren Machtkonzentration bei Energieunternehmen gewertet?
Ihr könnt gerne die verschiedenen Systeme vorstellen und von mir aus auch anhand mehrerer Kriterien bewerten, aber jede Alternative wird auch eine ganze Reihe von Eigenschaften haben, die sich nicht in einen solchen Kriterienkatalog reinzwängen lassen.
Zu Glauben, dass dann eine Jury “objektiv” anhand solcher Kriterien bewerten würde, ist naiv. Bei einem so aufgeheizten Thema wird die Entscheidung weniger davon abhängen, was Euer Kritereinkatalog sagt, sondern mehr davon, wie die Jury besetzt ist. Und nach welchem “objektiven Kriterienkatalog” geschieht das??
Zu Glauben, dass sich Zehntausende, besser noch Hunderttausende von Leuten durch diese Hunderte Seiten von Studien und Kriterienkatalogen durcharbeiten, ist glaube ich, auch naiv. Eher wird das politisch von der einen oder anderen Seite mißbraucht.
Im Gegenteil würde ich von Euch erwarten, dass Ihr mal Licht in den Dschungel bringt und mal klar Stellung bezieht – nicht unbedingt, indem Ihr euch auf einen konkreten Vorschlag einigt, sondern dass Ihr z.B. Klassifiziert “diese Vorschläge sind im Interesse der Großindustrie oder Großen Energieunternehmen”, “diese vermarkten EEG-strom am besten, d.h. Erzielen die besten (Freiwilligen) Preise”, “diese führen zu einem dezentralen Energiesystem” , etc.
Und Last but Not least: Ihr wart noch nicht mal die einfache Ja/Nein-Frage, ob man für oder gegen Euren Vorschlag ist, vernünftig zu stellen. Eure beiden Alternativen waren “ja-macht das” und “Nein-kein Interesse”. Wie nach diesem langen Kommentar vielleicht klar ist, habe ich ja, Interesse an dem Thema, aber meine trotzdem “Nein, macht es nicht”.
Hallo Dirk, das hier ist ein Experiment, dessen Ausgang noch offen ist. Uns ist bewusst, dass dieses Unterfangen kein leichtes ist, wir hätten uns auch zurücklehnen können und einfach warten, was sich die Leute da oben so ausdenken, aber wir starten nun eben einen Versuch zumindest einen Funken ins Dunkel zu bringen. Das bedeutet auch, dass wir uns kritisieren lassen werden müssen. Es stimmt mal wieder der Spruch: Do lot’s get criticized lots.
Die Klassifizierung ist ein sehr wichtiger Punkt und alleine die Übersicht, die wir durch den Kriterienkatalog bekommen werden, wird auf einen Blick deutlich machen, wer welche Richtung verfolgt. Durch die Aufteilung der Studien in unterschiedliche Interessensgruppen wird auch schon einiges sichtbar. Das für mich wichtigste Ergebnis ist tatsächlich die Übersicht aus der Checkboxabfrage.
Wir sind für Vorschläge wie deine sehr dankbar und im Moment geht es so ziemlich in die Richtung, die du dir vorstellst. Ein öffentliches Voting halten wir auch nicht mehr für sinnvoll. Eine Jury, die auch mit Leuten von außerhalb besetzt ist, jedoch schon. Erklärtes Ziel ist es jene Vorschläge hervorzuheben, die eine dezentrale Bürgerenergiewende vorantreiben. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das auch das was du für am Sinnvollsten hältst.
Nach diesem ersten Aufruf ist schon wieder einiges passiert und wir gehen nun in die Interviewphase:
https://blog.paradigma.de/wir-legen-los-germanys-next-top-eeg-geht-den-start/
Etwas zu den Beweggründen gibt’s auch im Interview von Milk the Sun.
http://blog.milkthesun.com/de/interview-cornelia-daniel-gruber-spricht-uber-germanys-next-top-eeg/
Also, bitte weiter kritisieren. Das Ding ist erst im Entstehen, und soll durch die Weisheit der Vielen zu einem guten Ergebnis kommen. Wir haben auch keinerlei wissenschaftlichen Anspruch sondern starten einen Versuch von vermeintlich Unmöglichem. Da dürfen auch Fehler passieren.
Noch ein kleiner Nachtrag: Wißt Ihr nicht, was mit der Siegerin bei Germanys Next Topmodel i.a. passiert?
Sie verschwindet ganz schnell in der Versenkung!!
Bestenfalls kriegt sie mal hier und da einen kleineren Auftrag!
Aber keine von denen ist jemals wirklich Deutschlands nächstes Supermodell geworden!
Und warum ist das so?
Ganz einfach: weil es gar nicht darum geht, Deutschlands nächstes Supermodell zu finden. Sondern nur darum, ProSieben bessere Einschaltquoten und höhere Werbeeinnahmen zu bescheren. Und das zu einem guten Teil auf Kosten der Mädchen, die dort teilnehmen?
Und das wollt Ihr Euch als Vorbild nehmen??
Das kann nicht Euer Ernst sein!
Energie ist ein sooooo langweiliges Thema für Viele, hätten wir es anders genannt, hätte es vermutlich niemanden interessiert. Mir ist die Brisanz des Titels durchaus bewusst und wir haben auch intern darüber diskutiert. Wenn es daran scheitert, ist es ohnehin egal. Ein Scheitern dieses Projekts ist übrigens durchaus eine Option und dass es in der Versenkung verschwindet ebenfalls. Aber wenn auch nur eine 1% Chance besteht, dass wir mit dem Projekt die dezentrale Energiewende vorantreiben, ist es den Aufwand trotzdem wert find ich.
Wie gesagt, sind immer dankbar für Anregungen. Der Titel steht und wird so bleiben, inhaltlich gibt’s sicher noch viel zu diskutieren.
Hallo Dirk, bei dieser Aktion geht es darum, Aufmerksamkeit und Teilnahme an wichtigen Entscheidung zu initiieren.
Hallo Dirk,
ich finde die Erwartung in deiner Kritik gut: “Im Gegenteil würde ich von Euch erwarten, dass Ihr mal Licht in den Dschungel bringt und mal klar Stellung bezieht – nicht unbedingt, indem Ihr euch auf einen konkreten Vorschlag einigt, sondern dass Ihr z.B. Klassifiziert “diese Vorschläge sind im Interesse der Großindustrie oder Großen Energieunternehmen”, “diese vermarkten EEG-strom am besten, d.h. Erzielen die besten (Freiwilligen) Preise”, “diese führen zu einem dezentralen Energiesystem” , etc.”
Es ist ja nicht so, dass wir nur einen Fragenkatalog, Abstimmung etc. machen, sondern auch, dass wir dabei viel lernen und in unseren begleitenden Texten genau solche Punkte klären und darstellen.
Ich freue mich ja am meisten auf die Matrix am Ende mit der schönen Übersicht!!
Soweit es darum geht, mal Licht in den Dschungel zu bringen, indem man die verschiedenen EEG-Vorschläge klassifiziert und z.B. klärt, welche Interessengruppen (Große Energieunternehmen, Industrieunternehmen, große Stromproduzenten, priv. Stromproduzenten, durchschnittlicher Stromverbraucher, ärmerer Stromverbraucher etc.) bei welchen EEG-Vorschlägen wie profitieren bzw. draufzahlen. Und ich fände es auch gut, wenn es mal ein Art Google News für Nachrichten aus dem Thema Energie, Umwelt, Klima bzw. allgemeiner NGO-Themen geben würde, so dass man sich nicht immer alle Informationen von tausend Websites zusammenklauben muss. Und ich fände es auch wichtig, mal die Mechanismen zu klären und zu erklären. Beispielsweise verstehe ich nicht, warum der Ökostrom an der Strombörse für weniger als 2 ct/kWh verscherbelt wird (2012), während der Endkunde 25 ct/kWh bezahlt, von denen angeblich mindestens 6-8 ct/kWh an die Stromproduzenten geht. Da stimmt doch irgendwas nicht! Oder ?
Was die Jury betrifft, so würde mich evtl. interessieren, wer welchen der EEG-Vorschläge gut findet. Wenn man dann weiß, welchen Hintergrund ein Jury-Mitglied hat (ob er z.B. eher den Energieunternehmen nahesteht oder eher einer Bürgerenergiewende), würde das etwas Hinweise darauf geben, welches EEG für Bürger wirklich gut ist. Aber ein Gesamturteil einer solchen Jury interessiert mich nicht. Denn wenn dort 5 Personen drin sind, die eher an Großunternehmen denken und 4, die eher an Bürger denken, wird das Urteil völlig anders aussehen als wenn dort 4 Personen drin, die eher an Großunternehmen denken und 5, die eher an Bürger denken. Daher wird das Urteil nicht in erster Linie davon abhängen, was bei der Untersuchung der EEGs rauskam, sondern wie die Jury zusammengesetzt ist. Und von den Details des Entscheidungsprozesses. Wird einfach abgestimmt? Oder soll ein Kompromiss gesucht werden (wenn ja, welche Interessen sind wie gewichtet? Wer entscheidet, wie diese Interessen in der Jury gewichtet sind). Oder sogar von Details, wie dort im Hinterzimmer gekungelt wurde, um zu einer Entscheidung zu kommen. U.U. hängt es davon ab, wer am meisten Geduld und Durchsetzungsvermögen bei der Diskussion hatte und wer schnell nach Hause wollte. Und da gibt es meiner Meinung nach eine 50%.-Chance, dass da irgendein Unsinn (manche würden vielleicht auch sagen fauler Kompromiss) herauskommt, der dem Projekt einer dezentralen Bürgerenergiewende eher schadet als nützt. Und damit ist dann auch all die Arbeit, die Ihr vorher investiert habt, dann verloren, weil mit dem Makel behaftet, dass das Ergebnis ja Blödsinn war.
Und ich frage mich auch, wer sich bereiterklärt, in einer Jury mitzuarbeiten, die sich an “Germanys next Top Model” orientieren soll? Zumal inzwischen ja wohl allgemein bekannt ist, dass die Siegerin dort danach in der Versenkung verschwindet.
Wenn schon Top EEG, dann würde ich nur jedes Jury-Mitglied seinen Favoriten nennen lassen inkl. Begründung und dann die Entscheidung bei Euch belassen.
Danke für die Inputs. Es ist uns sehr wichtig die Interessenslagen der einzelnen Player aufzuzeigen, das wird auf jeden Fall berücksichtigt.
Sieht auch fast so aus als wärst du schon öfter in einer Jury gesessen ;-).
Das wichtige hier ist der Prozess und die Einteilung am Schluss. Die Idee von jedem einen Favoriten auswählen zu lassen, halte ich für gut. Werden wir auf jeden Fall aufnehmen.