Energiekosten 2022 kaum Heizenergie gespart

Energiekosten sparen: Deutsche Haushalte sparten 2022 nur 1,4 Prozent Heizenergie

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Die Energiekrise, die uns seit 2021 fest im Griff hat und die vom völkerrechtswidrigen Krieg, den Russland seit Anfang 2022 gegen die Ukraine führt, noch befeuert wird, bereitete besonders im Winter 2022/23 allen große Sorgen: Übers Heizen, über Heizenergie und über Heizkosten sprachen plötzlich alle. Spannend ist jetzt der Blick auf das Heizverhalten der Deutschen: Haben die Sorgen um die Energieversorgung, insbesondere um die Versorgung mit Wärme, 2022 dazu geführt, dass besonders viel Heizenergie gespart wurde?  Eine Analyse der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online GmbH zeigt, dass das eine, die Sorgen, kaum zum anderen, Heizenergie sparen, führte: Der Heizenergieverbrauch sank demnach in Deutschland im Jahr 2022 um lediglich 1,4 Prozent.

Deutsche Haushalte sparten 2022 kaum Heizenergie

Die Auswertung von co2online zeige, so ist es in der zugehörigen Pressemitteilung zu lesen, dass private Haushalte hierzulande im vergangenen Jahr nur 1,4 Prozent Heizenergie aktiv eingespart hätten. Insbesondere in unsanierten Gebäuden seien demnach keine Einsparungen erreicht worden.

Zwar sei der Verbrauch in den Gebäuden insgesamt um 10,6 Prozent gesunken, doch das sei co2online zufolge vor allem auf den milden Winter zurückzuführen. Die witterungsbereinigte Einsparung betrage im Vergleich zum Jahr 2021 lediglich 1,4 Prozent. Haushalte mit einer Gasheizung hätten mit 3,5 Prozent etwas mehr eingespart als der Durchschnitt, heißt es in der Pressemeldung weiter. Für die Auswertung sei der reale Heizenergieverbrauch von rund 4.000 Wohngebäuden sowohl in 2021 als auch in 2022 verglichen worden.

Energiesparen ist große Herausforderung für Privathaushalte

Die Auswertung zeige zudem, dass Energiesparappelle allein nicht reichen würden, um Verhaltensänderungen zu bewirken. Energiesparen bleibe damit für viele Haushalte eine große Herausforderung, erklärt co2online. Ohne Kenntnis über den tatsächlichen Verbrauch und mögliche Sparpotenziale fehle den Verbrauchr:innen der konkrete Anreiz, mit dem Energiesparen zu beginnen. Sie müssten daher aktiv beraten und begleitet werden und benötigten Feedback zu Einsparungen oder Mehrverbräuchen.

Keine Einsparungen in unsanierten Gebäuden möglich

Zwar lasse sich mit Energiesparmaßnahmen wie

der Verbrauch in einigen Fällen um bis zu einem Fünftel (20 Prozent) reduzieren. Das gelte laut co2online allerdings nicht für unsanierte Gebäude, die im vergangenen Jahr sogar mehr verbraucht hätten. Gebäude mit dem höchsten Mehrverbrauch (plus 3,4 Prozent) lägen demnach in der aktuell drittschlechtesten Energieeffizienzklasse F. Einsparungen wüden hingegen in Gebäuden der Klassen A bis D erreicht.

Sanierungen schützen Mieter:innen vor zu hohen Energiekosten

In energetisch schlechten Gebäuden seien energetische Sanierungen daher umso wichtiger, da dort mit Verhaltensänderungen nicht mehr aktiv Energie gespart werden könne. Vor diesem HIntergrund seien die geplanten Mindesteffizienzstandards und Sanierungsvorgaben für besonders ineffiziente Gebäude ein wichtiges Instrument, um vor allem Mieter:innen vor zu hohen Energiekosten zu schützen.

Der energetische Zustand des Gebäudes sei entscheidend für den Heizenergieverbrauch, schreibt co2online weiter. Energetisch sanierte Häuser mit neuer Heizung und Wärmedämmung würden demnach 50 bis 80 Prozent Energie sparen. Neben kurzfristig wirkenden Verhaltensänderungen und Sparbemühungen seien daher vor allem Sanierungsmaßnahmen notwendig, um Haushalte mit hohen Heizkosten zu entlasten.

Foto: Doreen Brumme