Heizkosten 2022 Heizspiegel

Österreich: 13,5 Millionen Euro für Wärme von solaren Großanlagen

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Der Wärmesektor stellt sich um. Auch in Österreich. Rund die Hälfte des Energiebedarfs geht auch dort für Wärme drauf. Die Transformation – weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energieträgern – sei laut dem österreichischen Klima- und Energiefonds von großer Bedeutung. Solarthermie könne demnach einen wichtigen Beitrag zu einer künftigen CO2-neutralen Wärmeversorgung von Betrieben, Städten und Gemeinden leisten. Mit dem Programm „Solarthermie – Solare Großanlagen“ fördert die österreichische Regierung große solarthermische Anlagen mit einem Schwerpunkt auf Megawatt-Anlagen (MW) und einer Kollektorfläche ab 5.000 Quadratmetern (m2). Der Klima- und Energiefonds stellt 13,5 Millionen Euro Förderbudget zur Verfügung, dotiert aus den Mitteln des österreichischen Klimaschutzministeriums (BMK).

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Über das österreichische Förderprogramm “Solarthermie – solare Großanlagen”

Mit dem Programm „Solarthermie – solare Großanlagen“ fördert der Klima- und Energiefonds die betriebliche Installation innovativer solarthermischer Anlagen mit einer Kollektorfläche ab 100 m2.

Mit Hilfe des Förderprogramms sollen

  • die Planung und Umsetzung von hocheffizienten großflächigen Solarthermieanlagen ermöglicht,
  • Betriebsdaten als Wissensbasis für den optimalen Betrieb gesammelt
  • und neue Marktsegmente erschlossen werden.

Was wird gefördert?

Die Förderaktion umfasse laut der zugehörigen Pressemitteilung des Klima- und Energiefonds die folgenden sechs Themenfelder:

  • Solare Prozesswärme
  • Solare Einspeisung in netzgebundene Wärmeversorgungen (Wärmenetze in Form von Mikro-, Nah- und Fernwärmenetzen)
  • Hohe solare Deckungsgrade (über 20 Prozent des Gesamtwärmebedarfs) in Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben
  • Solarthermie in Kombination mit Wärmepumpe inklusive Hybrid-Kollektoren (Photovoltaik+Solarthermie=PVT)
  • Neue Technologien und innovative Ansätze
  • Solare Großanlagen ab 5.000 m2

Besonders innovative Projekte sowie Anlagen mit einer Bruttokollektorfläche von mehr als 5.000 m² würden demnach zur Teilnahme an der Begleitforschung ausgewählt, wissenschaftlich betreut und Feedback zur Optimierung der Anlage erhalten.

Zusätzlich würden Machbarkeitsstudien für Großprojekte unterstützt. Die Förderung sei dabei von der Art der Machbarkeitsstudie, der Anlagengröße und der Wärmespeicherart abhängig.

Wer kann sich um die Fördergelder bewerben?

Dem Klima- und Energiefonds zufolge könnten sich sowohl natürliche als auch juristische Personen sowie Projektkonsortien um die Förderung bewerben. Die Machbarkeitsstudien müssten spätestens 12 Monate ab Beauftragung fertiggestellt sein.

Wie lange läuft die Förderaktion noch – wann ist Bewerbungsschluss?

Die Förderaktion „Solarthermie – solare Großanlagen“ läuft laut dem Klima- und Energiefonds noch bis Mitte Dezember dieses Jahres. Bewerbungen müssten demnach bis zum 15. Dezember 2023, 12 Uhr, eingereicht werden. Die vollständigen Antragsunterlagen müssen bis zu diesem Zeitpunkt unter der Internetadresse www.umweltfoerderung.at eingereicht werden. Wichtig: Ein Beratungsgespräch bis spätestens eine Woche vor der Einreichfrist sei verpflichtend.

Österreich will die Wärmewende

Österreichs Klimaschutzministerin Leonore Gewessler sagte gegenüber der Presse: „Wir sehen es bei den Förderzahlen: Die Menschen wollen raus aus Öl und Gas und rein in die Erneuerbaren. Das macht unabhängig von globalen Energiemärkten und ist gleichzeitig gut für unser Klima. Solarthermische Großanlagen können Wärmenergie für die Fernwärme und industrielle Prozesse liefern. Damit leistet diese Technologie einen wichtigen Beitrag zur Energiewende“.

Und der Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Bernd Vogl sagte: „Bis dato haben wir bereits knapp 350 solare Großanlagen mit einer Kollektorfläche von rund 150.000 m² in Österreich gefördert. Dadurch konnten mehr als 600.000 Tonnen (t) CO2-Emissionen eingespart werden. Gerade für Industriebetriebe sowie Wärmenetze liegt in der Nutzung dieser Technologie eine Chance für CO2-neutrale, innovative Wärmeversorgung ‚Made in Austria‘.“

Noch mehr Infos zur Ausschreibung

Unter dieser Internetadresse findet ihr ein 31-seitiges PDF-Dokument “Leitfaden
Solarthermie – solare Großanlagen. Jahresprogramm 2023. Ein Programm des Klima- und Energiefonds” mit allen Informationen zur Ausschreibung.

Foto: Doreen Brumme