PELEO OPTIMA_Keller_Pelletheizung_Paradigma

Paradigma beantwortet Leserfragen zur Pelletkessel Taktung (Teil 2)

Veröffentlicht von

Zu unserem Blogbeitrag “Paradigma beantwortet Leserfrage: Wie oft taktet der Pelletskessel und wie lange sollte er laufen?” hatten einige von euch Nachfragen zur Pelletkessel Taktung. Die haben wir wie angekündigt gesammelt und Expertinnen und Experten in unserem Unternehmen vorgelegt. Hier kommen ihre Antworten.

Das sind eure Nachfragen zur Taktung von Pelletkesseln

Unser:e Leser:in F. Klein hatte folgende Nachfragen zur Pelletkessel Taktung:

Hallo Paradigma Team,

ich finde diesen Artikel sehr informativ. Mich würde allerdings ein weiterer Artikel bzw. eine Ergänzung freuen, wo auf Optimierungsmöglichkeiten eingegangen wird.

Ich habe mit meiner neuen Anlage aktuell noch ein sehr häufiges Takten, allerdings ist bereits in kleiner Umbau geplant (Rücklauf Pelletkessel weiter unten am Puffer und Versetzen des TPU). Mich würde aber insbesondere interessieren, wie man mit Einstellungen auf der SystaComfort hier gegebenenfalls noch weiter optimieren kann, zum Beispiel eine Kessel-Überhöhung, Mindestlaufzeit Kessel etc. Wie genau funktioniert hier das Zusammenspiel zwischen SystaComfort und der Kessel-Steuerung? Wie wird eine Modulation des Kessels angesteuert oder läuft dieser permanent unter Volllast?”

Unser Leser Christian Schrieb uns zur Pelletkessel Taktung:

Und unser Leser Michael fragte uns:

“Hallo, mich interessiert dieses Thema ebenso. Mein Pelletkessel taktet auch zu oft. Wird der Beitrag fortgesetzt? Vielen Dank / viele Grüße

Auch unser Leser Marvin bat uns:

Wir haben einen Peleo mit 14 kW und einen AQUA EXPRESSO mit 800 l Speicherinhalt in unserem Einfamilienhaus, wovon ca. 120 Quadratmeter (m2) Wohnfläche beheizt werden. Eine AquaSolar-Anlage mit 10 m2 ist auch an Bord.

Wir haben als Heizflächen Fußbodenheizung (FBH) sowie Heizkörper (HK). Der Kessel hat ca. einen Brennerstart je Stunde Betriebszeit, was aus meiner Sicht im Jahresmittel aber nicht ausreichend ist (da zwischen April und September die Teillastzeit komplett von der Solarthermieanlage abgedeckt wird). Der Kessel geht außerdem fast nie in die Teillast (30 Prozent Leistung habe ich hier noch nie sehen können). Üblicherweise läuft der Softstart durch, danach brennt der Kessel meist 20 bis 60 Minuten auf Volllast. Anschließend geht er in den Nachlauf. Aus meiner Sicht müsste nach dem Startvorgang die Brennerleistung zügig reduziert werden, um möglichst lange Laufzeiten je Start realisieren zu können. Stichwörter sind hier sicher Schaltdifferenzen der Puffertemperatur und Kessel-Mindestlaufzeit. Beides ist einstellbar, ich habe hier aber noch keine Auswirkungen auf das oben beschriebene Betriebsverhalten feststellen können. Ich bitte um Rückmeldung und denke, dass dies viele Kundinnen und Kunden interessieren wird.

PS: Ich bin kein Laie und mit der Technik vertraut (Montage & Planung).
MfG Marvin”

PELEO_OPTIMA_BlueTech_Keller-detailliert
Hocheffizient, kompakt und zuverlässig: Unser Paradigma Pelletbrennwertkessel PELEO OPTIMA BlueTech arbeitet mit besonders emissionsarmer Verbrennung durch ZeroFlame® Technologie. Foto: Paradigma

Das ist die Sammelantwort unserer Experten auf eure Fragen zur Pelletkessel Taktung

Unsere beiden Experten Jörg Koch, unser Ritter Energie Produktmanager Regelung und Wärmezentralen, und Christof Geiger, unser Ritter Energie Produktmanager Holzwärme, lieferten uns die folgende Sammelantwort zu euren oben aufgeführten Fragen zur Pelletkessel Taktung:

“Zunächst einmal freuen wir uns, dass dieses Thema so viel Interesse findet!

  • Zu dem Beitrag von Marvin sei gesagt: Eine durchschnittliche Brennerlaufzeit von einer Stunde pro Brennerstart ist ein guter Wert. Aber von Fall zu Fall kann sicher auch noch mehr erreicht werden.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

  • Zur Regelung der Paradigma-Pelletskessel:

Die SystaComfort II wird über eine ModBus-Schnittstelle mit dem Kessel verbunden. Auf diesem Weg wird eine Kessel-Solltemperatur übertragen. Diese Solltemperatur kann sich im Betrieb dynamisch verändern, um ein Maximum an Komfort zu erreichen.

Darüber hinaus wird von der SystaComfort II die Drehzahl der am Pelletskessel angeschlossenen Pumpe so geregelt, dass die Kesseltemperatur im Bereich des Sollwerts gehalten wird.

Bei Anlagen mit Pufferspeicher erfolgt die Beladung des Puffers überwiegend mit hoher Kesselleistung. Erst kurz vor Ende der Beladung wird die Kesselleistung reduziert.

Durch eine größere Überhöhung kann (je nach Anlage) eine etwas längere Laufzeit erreicht werden. Dazu muss an der SystaComfort II im Menü „Anlagedaten“ –> Kessel –> Puffer die „Überhöhung Kessel“ angepasst werden. Die Mindestlaufzeit (minimale Laufzeit Kessel) sollte nicht verstellt werden.

Eine Optimierung der Brennerlaufzeiten ist auch mit sinnvoll abgestimmten Zeitprogrammen für Warmwasserbereitung und Heizbetrieb möglich.

Direkt aufeinanderfolgende Zeitblöcke für Heizung und Warmwasser können vermeiden, dass der Kessel zwischen zwei Zeitblöcken abschaltet und später neu starten muss.

Diese Einstellungen sind aber sehr individuell an die Bedürfnisse der Nutzer:innen anzupassen, so dass hier keine pauschalen Vorgaben gemacht werden können.

Weitere Einflussfaktoren:

Einen erheblichen Einfluss auf das Taktverhalten des Kessels hat neben den Einstellungen vor allem die Anlagenhydraulik. Um das Optimierungspotenzial dort zu realisieren, kann Paradigma im Einzelfall die Daten der Anlage auswerten. Dazu sind die Daten vom Pelletkessel (USB Stick) und die Daten der SystaComfort II (SD- Karte) erforderlich. Diese Daten kann die:der Paradigma Fachhandwerker:in (bitte auch mit Angaben zur Anlagenhydraulik und den sich ergebenden Fragestellungen) an Service@nullparadigma.de schicken. Der Paradigma Service wird die Daten auswerten und Lösungen / Optimierungen benennen.

Bei der Systemregelung SystaSmartC II gibt es zudem zusätzliche Möglichkeiten zur Reduzierung der Brennerstarts. Mit der Option ,,Optimierter Teillastbetrieb“ wird die Leistung des Kessels frühzeitig reduziert, so dass er häufiger mit Teillast betrieben wird. Damit wird die Zahl der Brennerstarts reduziert und die Laufzeit verlängert. Diese Funktion darf aber nur bei Anlagen mit Pufferspeicher und nur dann aktiviert werden, wenn ein feuchteunempfindlicher Schornstein vorhanden ist.

Sonnige Grüße

Jörg Koch und Christof Geiger”

Wir hoffen, dass unsere beiden Experten eure Fragen zur Pelletkessel Taktung damit beantwortet haben – und freuen uns auf den weiteren Austausch mit euch!

Fotos: Paradigma