Unser Projekt des Monats Mai 2021 ist ein Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung, in dem unser Partner-Handwerker Thorsten Schäfer mit seinem Betrieb Schäfer-Installationen die Heizung modernisierte. Der alte Ölkessel flog dazu raus. Dafür bekam die Familie* eine moderne und energieeffiziente Pelletsheizung, die von einer Hochleistungs-Solarthermie-Anlage unterstützt wird. Statt fossiler Ölheizung im doppelten Sinne, weil: fossil befeuert und überalterte Technik, wird jetzt mit erneuerbarer Energie Wärme erzeugt. Alle Details zum Projekt könnt ihr hier lesen:
Energie sparen dank Gebäude-Kernsanierung und Heizungsmodernisierung
Die Familie sagte uns, dass es ihr Haus aus dem Jahr 1893 in sich habe: Die Außenwände bestünden demnach außen aus einem 40er roten Backsteinmauerwerk, innen sei Fachwerk. Unter dem großen Dach des Einfamilienhauses gebe es neben der Hauptwohnung noch eine Einliegerwohnung. 1990 sei das ganze Gebäude kernsaniert worden. Dabei hätte die Familie schon darauf geachtet, dass möglichst ökologische Baustoffe verwendet wurden. Eine acht Kubikmeter (m3) fassende Regenwasserzisterne sei auch eingebaut worden, die anschließend die gesamte Brauchwasserversorgung (Waschmaschinen, Toiletten, Gartenbewässerung) speiste. Das habe zu einer Halbierung des Trinkwasserverbrauches im Haushalt geführt. Als Wärmeerzeuger sei damals ein Niedertemperatur-Ölkessel ins Haus gekommen. Der habe ihnen dann fast 30 Jahre zuverlässig eingeheizt.
Im Jahr 2018, noch sei der alte Ölkessel problemlos gelaufen, hätte die Familie eine Heizungsmodernisierung ins Auge gefasst. Ihr sei klar gewesen, dass die Anlage inzwischen überaltert war und es längst energieeffizientere Heizungen gab, die spürbar weniger Energie verbrauchen und damit Heizkosten sparen. Die Familie wollte weg vom fossilen Brennstoff und hin zu einer umweltverträglichen Alternative, die eine möglichst gute CO2-Bilanz aufweist, weil nachwachsende Rohstoffe zum Einsatz kommen. Besonders wichtig sei ihr auch die Unabhängigkeit gewesen, die eine dezentrale erneuerbare Heizung für ihre etwa 220 Quadratmeter (m2) zu beheizende Wohnfläche bedeutet: Sie wollten nicht an einer zentralen Gasleitung hängen und von Lieferanten und deren diktierten Preisen abhängen.
Holz plus Solar – erneuerbare Wärme im Doppelpack
Und so hätte sich die Familie gründlich informiert und in Thorsten Schäfer, einer unserer Paradigma-Partner, einen Handwerker gefunden, der sich mit erneuerbarer Wärmeerzeugung bestens auskennt. Er habe sie kompetent informiert, wie sich eine Holzpelletsheizung beim Erzeugen
- von Raumwärme
- und Wärme zur Warmwasserbereitung
solar unterstützen lasse. Beim zeitnahen Vor-Ort-Termin habe der Heizungsexperte das Haus besichtigt, um unter anderem den individuellen Heizwärmebedarf und Warmwasserwärmebedarf zu bewerten, die optimalen Standorte für die neuen Geräte zu finden und die Anlage zu planen. Das künftige Solardach habe Thorsten Schäfer dabei gründlich in Augenschein genommen.
Kurz darauf habe er der Familie einen konkret ausgearbeiteten Plan und ein fair berechnetes Angebot auf den Tisch gelegt. Sie hätte sich für die Kombination Holzwärme plus Sonnenwärme entschieden und beauftragte die Firma Schäfer Installationen mit ihrer Heizungsmodernisierung. Zugleich unterschrieb sie die von Thorsten Schäfer bereits komplett ausgefüllten Antragsformulare für die Fördergelder.
Mit Fördergeldern rechnete sich die Investition in die Heizungsmodernisierung
Die hohe staatliche Förderung, die es für die Heizungskombi Holz plus Solar 2018 gab, habe der Familie die Entscheidung sehr viel leichter gemacht. Die Förderbeträge hatte der Heizungsbaumeister bereits in seinem Angebot berücksichtigt. So konnte sie gut ein Drittel an Investitionskosten sparen. Das rechnete sich!
Öl raus, Holz plus Solar rein
Im Sommer 2018 baute Thorsten Schäfer mit seinem Betrieb die Solarthermie-Anlage von Paradigma ein. Sie dient als sogenannter sekundärer Wärmeerzeuger. Aufs Dach kamen zwei Kollektoren des Typs Aqua Plasma CPC-Vakuumröhrenkollektoren 19/50 mit einer Bruttokollektorfläche von jeweils 5,01 m2, zusammen also gut 10 m2. Zum Solarpaket gehörte zudem ein Frischwasserspeicher mit 800 Litern Fassungsvermögen und einer äußerst effektiven Schichtentladung (beides von Paradigma).
Kurze Zeit später folgte der Ausbau des alten Ölkessels und der zugehörigen Öltanks. Als künftiger primärer Wärmeerzeuger zog ein Holzpelletskessel PELEO Optima von Paradigma ein. Das Lager für die kleinen Presslinge samt praktischem Maulwurf-Fördersystem wurde im ehemaligen Öllagerraum im Obergeschoss des Anbaus eingerichtet.
Ein Tischler aus dem Ort baute den Lagerraum passgenau unter die Dachschräge. Der Wärmespeicher fand daneben Platz.
Hydraulischer Abgleich zur Optimierung der kompletten Heizungsanlage
Weil im Grunde nur der alte Wärmeerzeuger ausgewechselt und die beiden neuen an die bestehende Wärmeverteilungssysteme im Haus angebunden worden waren, sei auch ein Hydraulischer Abgleich gemacht worden. Thorsten Schäfer habe im Zuge dessen, so beschreibt es die Familie weiter, dankenswerter Weise auch die nötigen Anpassungen an die baulichen Gegebenheiten entsprechend der Wünsche der Familie vorgenommen. Mit dem Hydraulischen Abgleich, der auch staatlich gefördert wurde, wurde dafür gesorgt, dass die Heizungsanlage die Wärme gleichmäßig im ganzen Haus verteilt.
Erste Energiebilanz nach gut zwei Jahren
Die beiden Hochleistungs-Solarthermie-Kollektoren auf dem Dach würden Wärme satt liefern. So könne der Pelletkessel im Sommer komplett ausbleiben. Weil die Solaranlage ihnen nicht nur Wärme zur Warmwasserbereitung liefere, sondern auch die Heizung unterstütze, schaffe sie es an sonnigen Tagen in der Übergangszeit sogar noch, für ausreichend Heizwärme im Haus zu sorgen, berichtet die Familie uns. Dank der 2-Zonenentladung des Pufferspeichers in einem gemischten Niedertemperaturkreis würde zusammen mit der Fußbodenheizung die Energie der Wärmeerzeuger sehr gut ausgenutzt. Und mit den in der Heizungsanlage jetzt arbeitenden neuen Hocheffizienzpumpen habe man den Stromverbrauch deutlich senken und damit auch die Betriebskosten der Anlage spürbar reduzieren können.
Eine echte Vorher-Nachher-Rechnung könne die Familie hier nicht aufstellen, sagt sie, denn das Ehepaar sei inzwischen aus dem Berufsleben ausgeschieden: Wer den ganzen Tag zu Hause lebe, der habe einen ganz anderen Verbrauch an Energie, als Berufstätige … Dennoch hätte sie, so viel könne die Familie sagen, trotz des Mehrverbrauchs an Energie von etwa 20 Prozent eher niedrigere Energiekosten. Für sie habe sich der Umstieg vom fossilen aufs erneuerbare Heizen also gelohnt – und für die Umwelt hoffentlich auch.
Das Projekt des Monats auf einen Blick
Projekt des Monats Mai 2021 - EFH / Partner: Thorsten Schäfer, Schäfer Installationen
Anlagengröße: | 10,02 m2 (2 x 5,01 m2) | |
Kollektoren | Paradigma CPC AquaPlasma 19/50er Hochleistungs-Solarthermie-Kollektoren | 2 x 661 kWh/a je m2 nach Solar Keymark Datenblatt (50° C Würzburg) |
Pufferspeicher: | 800 Liter Schichtenspeicher von Paradigma | |
Heizung: | PELEO Optima Pelletskessel von Paradigma | |
Alte Heizung: | Ölheizung | |
Trinkwassererwärmung: | ja | |
Heizungsunterstützung: | ja | |
Beheizte Fläche: | 220 m2 | |
Baujahr der Anlage: | 2018 | |
Ausführender Betrieb: | Handwerksmeister Thorsten Schäfer, Starenweg 9, 32805 Horn-Bad Meinberg | Interview mit Thorsten Schäfer |
*Name liegt der Redaktion vor
Fotos: Schäfer Installationen / Familie