Heizkosten sparen

Heizen wird immer teurer: Wie setzen sich die Heizkosten zusammen?

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Die Heizkosten steigen. Damit wird das Heizen immer teurer. Doch was verteuert sich eigentlich und bewirkt die letztendlich steigenden Heizkosten? Ist es der Preis für die fossilen Brennstoffe Heizöl und Heizgas? Ist es der CO2-Preis? Sind es irgendwelche Gebühren? Wir gehen diesen Fragen nach und versuchen, Antworten zu finden. 

Wie setzen sich die Heizkosten zusammen?

Das, was landläufig als “Heizkosten” bezeichnet wird, ist eigentlich die Summe aus mehreren verschiedenen Kosten. Nur etwa 50 bis siebzig Prozent davon sind verbrauchsabhängige Kosten, also solche, die mit dem tatsächlichen Verbrauch von Heizenergie entstehen. Hinzu kommen Kosten, die mit der Bereitstellung der Wärme zusammenhängen, darunter die Kosten, die der Betrieb der Wärmeerzeuger und daran angeschlossenen Anlagen zur Wärmeverteilung verursacht. Schließlich sind auch die Kosten für die Wartung der Heizungsanlagen in den Heizkosten enthalten. Nicht zu vergessen die Kosten, die mit dem Erfassen eures Wärmeverbrauchs sowie der Abrechnung an sich entstehen.

Demnach sind die Heizkosten die Summe aus:

  • dem tatsächlichen Wärmeverbrauch (Verbrauch an Brennstoffen),
  • den Betriebskosten der Heizungsanlage (sogenannte Heiznebenkosten),
  • den Wartungskosten derselben,
  • den Kosten für die Verbrauchsmessung (Ablesedienst)
  • und den Abrechnungskosten.

Auf eurer Heizkostenabrechnung dürfen daher folgende Kosten erscheinen:

  • Die Kosten für die verbrauchte Wärme. Dabei geht es nicht nur um den Brennstoffverbrauch, sondern gegebenenfalls auch die Kosten, die für seine Lieferung anfallen.
  • Die Kosten für den Betriebsstrom der Heizung. Ein Wert zur Orientierung: Diese Kosten sollten zwischen drei und sechs Prozent der Brennstoffkosten betragen.
  • Die Kosten für die Wartung der Heizungsanlage. Sie sollten nicht über fünf Prozent der Energiebezugskosten liegen. Andernfalls solltet ihr diesen Posten hinterfragen!
  • Die Kosten für den Schornsteinfeger samt den Kosten für die Emissionsmessung.
  • Die Kosten fürs Bedienen der Heizung.
  • Die Kosten für die Anlagenüberwachung.
  • Die Kosten für die Heizungspflege.
  • Die Kosten fürs Überlassen der Geräte, die den Wärmeverbrauch erfassen.
  • Die Kosten fürs Erstellen der Heizkostenabrechnung.
  • Die Kosten für eine eine Analyse des Wärmeverbrauchs.

Tipp: Fehle eine der gelisteten Kosten oder ist die nicht komplett, sei die Heizkostenabrechnung laut dem Mieterschutzbund e.V. unzulässig. Ihr hättet demnach dann das Recht, eine neue Heizkostenabrechnung einzufordern.

Warum steigen die Kosten fürs Heizen derzeit so stark?

Ein erster Grund für steigende Heizkosten ist die Witterung: Je kälter es ist, desto mehr wird geheizt. In der laufenden Heizsaison gab es beispielsweise überraschend kalte Tag während des Advents. Laut dem Preisportal Check 24 und dem Vergleichsportal Verivox sei der Heizbedarf von September bis Dezember 2021 um vier Prozent höher gewesen, als im selben Zeitraum des Vorjahres.

Ein zweiter Grund für steigende Heizkosten sind die gestiegenen Preise der Brennstoffe Heizöl und Heizgas – das sind nach wie vor die meistgenutzten (verfeuerten) Wärmeenergieträger in Deutschland, wobei Gas die Nase deutlich vorn hat. Insgesamt heizen mehr als drei Viertel der Deutschen entweder mit Gas oder mit Öl:

  • Im genannten Heizzeitraum von September bis Dezember 2021 seien die Kosten für Heizöl demnach fast doppelt so hoch gewesen wie im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
  • Die Kosten für Heizgas seien im selben Zeitraum des Jahres 2021 um 24 Prozent, also knapp ein Viertel, höher gewesen.

Ein dritter Grund für steigende Heizkosten ist der CO2-Preis. Dieser wird seit Januar 2021 erhoben – für eine Tonne (t) CO2 sind 25 Euro zu zahlen gewesen.

Gut zu wissen: Pro Kilowattstunde (kWh) Wärme würden

  • beim Heizen mit Gas 0,22 Kilogramm (kg) CO2
  • und beim Heizen mit Öl 0,28 kg CO2

emittiert.

Daraus hätten sich laut Check 24 für einen Musterhaushalt mit 20.000 Kilowattstunden (kWh) Energieverbrauch 158 Euro mehr Heizkosten in 2021 ergeben.

Seit Beginn des Jahres 2022 kamen auf die 25 Euro pro t noch einmal 5 Euro oben drauf, so dass der CO2-Preis pro t jetzt bei 30 Euro liegt.

  • Für Haushalte, die mit Öl heizen, ergäben sich allein daraus Mehrkosten bei den Heizkosten von rund 100 Euro. Das hat die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online berechnet.
  • Haushalte, die Gaswärme verbrauchten, müssten demnach wegen der CO2-Abgabe im laufenden Jahr mit fast 120 Euro mehr Heizkosten rechnen.

Bis zum Jahr 2025 soll der CO2-Preis auf 55 Euro pro t CO2 steigen.

Wie lassen sich Heizkosten sparen?

Aus den dargelegten Fakten wird klar, es gibt solche Kostenposten bei den Heizkosten, bei denen ihr sehr viel sparen könnt und solche, wo das Sparen nur bedingt möglich ist.

Ihr könnt die Witterung nicht beeinflussen. Wer nicht frieren will, heizt an kalten Tagen. Den Wärmeverbrauch zu senken, würde bedeuten, sich an kühlere Räume zu gewöhnen. Kann man machen.

Der CO2-Preis ist unveränderlich. Und seine dynamische Erhöhung, die aus Sicht vieler umweltbewusster Menschen nicht nur viel zu langsam, sondern auch viel zu schwach ist, könnt ihr nicht abwenden.

Bleibt die Entscheidung für eine alternative Wärmequelle und/oder alternative Wärmeerzeugung. Preislich schneiden die erneuerbaren Wärmelieferanten Holz und Sonne deutlich besser ab als fossile Kohle, fossiles Öl und fossiles Gas. Wobei Solarwärme euch rein gar nichts kostet, da die Sonne ihre Energie gratis anliefert. Insofern rechnet sich die Installation einer Solarthermie-Anlage sofort. Jede Kilowattstunde Solarwärme, die Gaswärme, Ölwärme und selbst Holzwärme ersetzt, ist somit eine echte Heizkostenersparnis. Und moderne Heizungen mit Brennwerttechnik arbeiten im Vergleich zu älteren Geräten so effizient, dass ihr damit Brennstoff und daraus resultierend auch Brennstoffkosten einsparen könnt.

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Foto: Doreen Brumme