Solarthermie-Jahrbuch 2020

Durchgeblättert: Das Solarthermie-Jahrbuch 2020 ist da!

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Vor wenigen Tagen landete das druckfrische Solarthermie-Jahrbuch 2020 in unserem Postkasten. Wie schon im vergangenen Jahr das erste Exemplar wollen wir Euch auch das diesjährige Jahrbuchhie ruaf dem Solarthermie-Blog ausführlich vorstellen. Auf 146 Seiten enthält es geballte Informationen rund um solare Wärme, zum Beispiel zu Solarthermie fürs Eigenheim, Solarthermie als Prozesswärme und Solarheizwerke im Einsatz für Kommunen. Blättern wir los!

Ihr gemeinsames Vorwort haben die Autoren des Solarthermie-Jahrbuchs 2020, Joachim Berner, Jens Peter Meyer und Detlef Koenemann, mit dem Titel “Solarthermie wird groß” überschrieben. Und das mit gutem Grund: Denn das neue Solarthermie-Jahrbuch 2020 räumt den “großen” Kollektorfeldern auf der “Grünen Wiese”, die demnach ihre Solarwärme in städtische Fernwärmenetze einspeisen würden und seit geraumer Zeit im Vordergrund der Vorhaben der Solarthermie-Branche stünden, über 30 Seiten Platz ein. Und deshalb berichte das Solarthermie-Jahrbuch 2020 so ausführlich “über die wachsende Bedeutung dieser Großanlagen, über die Flächenfindung sowie über Erträge und Kosten”.

Auch über die solare Prozesswärme schrieben die Jahrbuch-Macher, dass sie im Kommen sei. Denn mit ihr ließen sich Prozesse in Industrie und Gewerbe dekarbonisieren.

Und natürlich spielen Solarthermie-Heizungen für Privathaushalte eine Rolle im Jahrbuch, da sich die staatliche Förderung für diese mit 30 Prozent der Anschaffungskosten seit 2020 gegenüber der alten Förderregelung mit einem Festbetrag deutlich erhöht habe. Laut den Autoren des Solarthermie-Jahrbuchs sei die Zeit reif, sich eine Solarwärme-Anlage zuzulegen.

Durchgeblättert – Kapitel für Kapitel

Im Folgenden gegen wir euch einen kurzen Überblick über den Inhalt des Solarthermie-Jahrbuchs 2020, indem wir es Kapitel für Kapitel vorstellen. Insgesamt gibt es 9 Kapitel im Jahrbuch.

Kapitel 1 – Solarbranche

Das Kapitel 1 liefert euch zuerst die aktuellen Marktzahlen der Solarthermie – und die sind alles andere als sonnig. Laut dem Jahrbuch-Autor Joachim Berner sei der Solarthermie-Markt mit 304 Megawatt Solarwärme im Jahr 2019 auf das Volumen von 1999 geschrumpft. Das sei etwa ein Fünftel der Leistung, die 2018 verkauft worden sei, dem bislang besten Jahr der Solarthermie. Außerdem gibt es im ersten Kapitel ein Interview mit der Pressesprecherin der Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung (BSMF) über deren Energieplus-Projekt in der Kamelienstraße in Frankfurt Unterliederbach.

Seite 12 des neuen Jahrbuchs legen wir euch wärmstens ans Herz: Dort empfiehlt Moritz Ritter, Geschäftsführer unsere Unternehmens Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH & Co. KG und Vizepräsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW), unter Nennung des Rhein-Hunsrück-Kreises als beeindruckendes Vorbild, einen mutigen lokalen Umstieg auf erneuerbare Energien und damit eine lokale Energiewende im ländlichen Raum – und das mit kleinen wie großen Solarthermie-Anlagen.

In Kapitel 1 ist zudem Platz für alle Infos zu den neuen Förderbedingungen von Solarthermie, die seit Jahresbeginn gelten.

Und dann kommt darin auch Josef Jenni, einer der bekanntesten Solarthermie-Pionier im deutschsprachigen Raum, zu Wort, der in seinem Standpunkt “Vorrang für Solarthermie” fordert, die Vorteile der Solarthermie in der öffentlichen Diskussion stärker zu betonen. Jenni zufolge werde die Solarthermie in der Gebäudetechnik als “veraltet” wahrgenommen, weil sie bereits 50 Jahre existiere. Dabei sei das kein Nachteil, sondern ein Vorteil, denn die Solarthermie habe sich “ganz einfach bewährt”.

Schließlich stellt Detlef Koenemann in einem spannenden Beitrag die “all electric society” zur Diskussion, die alles auf die Karte erneuerbarer Strom setze und die Solarthermie obsolet machen würde.

Kapitel 2 – Fernwärme

Im Fernwärme-Kapitel des Solarthermie-Jahrbuchs 2020 geht es darum, dass die Energieversorger die Solarthermie entdecken. Laut dem gleichnamigen Beitrag starteten im Jahr 2019 in Deutschland Projekte für Freiflächen-Solarthermie-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 26 Megawatt, die ihre Solarwärme in städtische Fernwärmenetze einspeisten. Geht es nach dem Forschungsunternehmen Solites, dürfen wir für die solare Fernwärme einen steilen Aufschwung erwarten. In dem Bericht wird auch die Solarthermie-Großanlage erwähnt, die unsere Großanlagensparte Ritter XL Solar in Potsdam errichtete (Seite 27 f.).

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Solarthermie-Großanlage in Potsdam: Ritter XL Solar stellt die ersten Kollektoren auf. Foto: Ritter XL Solar

Toll ist auch der Ausblick auf die Deutschlandkarte auf Seite 29 des Jahrbuchs, die mit Stand vom Februar 2020

  • die Zahl bereits realisierter Fernwärme-Solarheizwerke auf 38 (75.057 Quadratmeter), darunter etliche aus unserem Hause,
  • die Zahl in Realisierung/Planung befindlicher Anlagen auf 6 (29.879 Quadratmeter)
  • und die Zahl in Vorbereitung befindlicher Anlagen auf 37 beziffert 142.533 Quadratmeter).

Aufschlussreiche Infos über die Wirtschaftlichkeit von solaren Fernwärmeanlagen liefern der Beitrag zu den Kosten derselben und der zum Kostenvergleich. Ab Seite 40 geht es in dem Beitrag von Rolf Meißner, ein Solarthermie-Experte aus unserem Unternehmen, um konkrete Zahlen und Betriebserfahrungen mit dem solar unterstützten Fernwärmenetz Senftenberg, zu dem wir als Ritter Energie eine große Solarthermie-Anlage beisteuerten. Zuletzt beleuchtet Kapitel 2 die “Suche nach geeigneten Standorten für solare Flächenanlagen”.

Kapitel 3 – Nahwärme

Auf die Fernwärme folgt direkt das Kapitel Nahwärme, das zum einen die Gemeinde Moosach in Oberbayern vorstellt, die ihre Wärmeversorgung von konventionell auf erneuerbar umstellte und jetzt ein mit Holz und Sonne befeuertes Nahwärmenetz betreibt. Zum anderen ist in Kapitel 3 Platz für das Thema Sektorenkopplung.

Kapitel 4 – Prozesswärme

Kapitel 4 bringt euch Informationen rund um Solarthermie als Prozesswärme, mit deren Hilfe sich industrielle und gewerbliche Prozesse dekarbonisieren ließen. Außerdem wird ein Leitfaden vorgestellt, der “Solare Prozesswärme” planbar machen soll. Insgesamt geht es in Kapitel 4 darum, Prozesswärme als Lösung ins Auge des Lesers des Solarthermie-Jahrbuchs 2020 zu rücken, die Industrie und Gewerbe bezahlbare Wärme liefert und unabhängig(er) macht von fossilen Brennstoffen und Brennstofflieferanten. Wie sich solare Wärme in einem Lüftungsprozess einsetzen lässt, zum Beispiel zum Trocknen von Holzhackschnitzeln, zeigt der Beitrag über das österreichische Unternehmen CONA, das auf Solarlufttechnik spezialisiert ist. Und dann gibt es in Kapitel 4 des Solarthermie-Jahrbuchs noch ein Interview mit Dr. Christoph Trinkl vom Institut für neue Energie-Systeme (InES) an der Technischen Hochschule Ingolstadt, der seine Studenten vergangenen Winter aufforderte, als Semesterarbeit eine solare Prozesswärmeanlage für einen selbst gewählten Betrieb zu planen. Was Beton mit Solarthermie zu tun hat, erfahrt ihr am Ende des vierten Kapitels.

Kapitel 5 – solar bauen

Solarthermie fürs Auge, das bietet euch das fünfte Kapitel des Solarthermie-Jahrbuchs 2020. Viele Fotos zeigen euch beispielhaft, wie sich Solarthermie in Gebäude und Nebengebäude architektonisch und technisch integrieren lässt: auf Dächern und Balkonen, an Wänden und Fassaden, auf Anbauten, Gartenhäusern und Holzhäusern. Sogar für das Thema Solarthermie für Tiny Houses haben die Macher des Jahrbuchs ein Plätzchen in Kapitel 5 gefunden.

Kapitel 6 – Eigenheim

Das große Kapitel 6 des Solarthermie-Jahrbuchs 2020 ist der Versorgung der eigenen vier Wände mit Solarwärme gewidmet. Darin geht es um Best-Practise-Beispiele, unter anderem um Luftkollektoren in Ferienhäusern, um Solardächer mit Photovoltaik und Solarthermie nebeneinander, um dank Solarenergie fast CO2-freie Haushalte, die Wärme, Strom und Mobilität solarenergetisch realisieren, um solare Altbausanierungen, um den hydraulischen Abgleich als Maßnahme zur Effizienzsteigerung von Brennwertheizungen und vieles mehr.

Kapitel 7 – Geschosswohnungsbau

Das siebte Kapitel schiebt Infos zur Solarisierung von Mehrfamilienhäusern hinterher. Beispielhaft werden das erste Mehrfamilien-Sonnenhaus in Regensburg sowie ein solarisiertes Mehrfamilienhaus in Freiburg vorgestellt, das unter Denkmalschutz steht.

Kapitel 8 – Forschung & Entwicklung

Die Frage, “Wie sich die Wärmekosten von Solarthermie senken lassen”, wird im achten Kapitel beantwortet.

Kapitel 9 – Service

Im Schlusskapitel 9 findet ihr Hinweise auf Veranstaltungen rund um die Solarthermie.

Neue Internetseite zum Jahrbuch ins Netz gestellt

Schon im Vorwort des Solarthermie-Jahrbuchs 2020 erklären dessen Autoren, dass die Erstausgabe des Wissensmagazins im Jahr 2019 auf großes Interesse gestoßen sei, so dass sie sich entschlossen hätten, eine Internetseite einzurichten. Auf der sollt ihr über aktuelle Neuentwicklungen rund um das Solarthermie-Jahrbuch informiert werden.

So kommt ihr ans neue Solarthermie-Jahrbuch 2020

Auf der hier verlinkten Internetseite könnt ihr das neue Solarthermie-Jahrbuch 2020 bestellen. Das Druckwerk kostet 14 Euro inklusive Porto und Verpackung.

Wir legen euch die Lektüre des Solarthermie-Jahrbuchs 2020 sonnenwarm ans Herz! Und sagen Dankeschön an Detlef Koenemann für die prompte Lieferung. Wir werden das eine oder andere Thema daraus sicher auf unserem Solarthermie-Blog noch einmal aufgreifen!

Foto: Doreen Brumme (Titel), Ritter XL Solar (Potsdam)