Heizkosten 2022 Heizspiegel

Heizspiegel 2022: Heizkosten – Heizen mit Gas doppelt so teuer wie 2020

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Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online hat eine aktelle Version ihres Heizkostenspiegels veröffentlicht. Der Heizkostenspiegel 2022 zeigt, dass die Heizkosten, die schon schon im vergangenen Jahr 2021 zu Beginn der Energiekrise über alle Energieträger gestiegen seien, im laufenden Jahr 2022 noch deutlich höher ausfallen würden. Der Auswertung aktueller Verbrauchswerte zufolge seien die Heizkosten für eine durchschnittliche Wohnung im Jahr um 135 Euro gestiegen und würden 2022 voraussichtlich 550 Euro mehr betragen.

Besonders stark würden laut co2online die Kosten fürs Heizen mit Gas, Öl und Strom steigen. Das zeige der Heizspiegel 2022, der auf der Grundlage von

erstellt worden sei. Als Gründe für die steigenden Heizkosten nennt co2online die höheren Energiepreise, bei fossilen Energieträgern zusätzlich noch den CO2-Preis.

Heizen mit Gas: Kosten haben sich innerhalb von zwei Jahren verdoppelt

Für eine durchschnittliche 70 Quadratmeter große Wohnung mit Gasheizung müssten Verbraucher demnach für das vergangene Jahr 2021 mit Mehrkosten von 135 Euro rechnen. Das entspreche einem Plus von einem Fünftel (20 Prozent). Für das laufende Jahr 2022 gehe die Analyse von weiteren Mehrkosten in Höhe von rund 550 Euro (plus 67 Prozent) aus. Die Kosten fürs Heizen mit Gas hätten sich somit innerhalb von zwei Jahren verdoppelt, heißt es in der zugehörigen Pressemitteilung von co2online.

Wer eine Ölheizung nutze, müsse dem neuen Heizkostenspiegel 2022 zufolge sogar 130 Prozent mehr bezahlen: 320 Euro zusätzlich für das vergangene Jahr, was einem Plus von 51 Prozent entspreche, und voraussichtlich weitere 495 Euro (weitere plus 53 Prozent) mehr für 2022.

Auch fürs Heizen mit FernwärmeWärmepumpe und Holzpellets sei für beide Jahre, 2021 und 2022, mit höheren Heizkosten zu rechnen.

So ein starker Anstieg der Heizkosten sei seit der ersten Veröffentlichung des Heizspiegels im Jahr 2005 noch nie verzeichnet worden, sagt die co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz gegenüber der Presse. Und: Was im Durchschnitt schon sehr viel sei, könne im Einzelfall auch noch deutlich mehr sein. Hinzu kommt Loitz zufolge, dass die höheren Heizkosten aus diesem Jahr erst mit der Heizkostenarechnung im Jahr 2023 bei vielen Haushalten ankämen. Prognosen seien wegen der hohen Dynamik an den Energiemärkten aktuell noch schwieriger als sonst. Aber mit der Auswertung tatsächlicher Verbräuche liefere der Heizspiegel 2022 deutschlandweit einzigartige Vergleichswerte und zeige klar, in welche Richtung es gehe. Darauf sollten sich die Haushalte rechtzeitig einstellen und entsprechend handeln, rät Tanja Loitz.

Energieträger / Heizsystem Anstieg der Heizkosten 2021 Prognose: Anstieg der Heizkosten 2022
Erdgas + 20 % + 67 %
Heizöl + 51 % + 53 %
Fernwärme + 11 % + 8 %
Wärmepumpe + 15 % + 53 %
Holzpellets + 5 % + 54 %

Die Tabelle von co2online zeigt den prozentualen Anstieg der Heizkosten für das Abrechnungsjahr 2021 und als Prognose für das Abrechnungsjahr 2022 in einer durchschnittlichen 70 m² großen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus jeweils im Vergleich zum Vorjahr. Quelle: heizspiegel.de

Für die Heizkosten seien neben den Energiepreisen laut co2online auch der CO2-Preis und das Wetter entscheidend. So habe der Deutsche Wetterdienst für das vergangene Jahr 2021 etwas kühlere Temperaturen während der Heizsaison verzeichnet, für das laufende Jahr 2022 dagegen bislang etwas höhere. Der Anteil des CO2-Preises an den Heizkosten habe im Jahr 2021 für Erdgas bei 8 Prozent, für Heizöl bei 10 Prozent gelegen. Für das laufende Jahr seien dagegen mit weitem Abstand die Energiepreise die entscheidenden Faktoren für höhere Heizkosten.

640 bis 1.220 Euro weniger Heizkosten pro Jahr möglich

Der Heizspiegel 2022 zeige laut co2online aber auch, dass große Sparpotenziale noch nicht ausgeschöpft würden: Mit effizientem Heizen und einer energetischen Sanierung würden sich die Heizkosten demnach spürbar senken lassen:

In einer Wohnung mit 70 Quadratmetern und Gaszentralheizung im Mehrfamilienhaus liege das Sparpotenzial im Schnitt bei 640 Euro pro Jahr. Bei einem Einfamilienhaus mit 110 Quadratmetern sei eine durchschnittliche Ersparnis von 1.220 Euro möglich.

Die Bereitschaft zum Energiesparen sei in der Bevölkerung momentan so hoch wie nie. Gleichzeitig zeige der Heizspiegel, dass 90 Prozent der Haushalte in Deutschland noch zu viel Heizenergie verbrauchen würden, sagt Tanja Loitz. Die meisten Menschen würden ihren Verbrauch und den Einfluss schon kleinster Maßnahmen auf die Kosten falsch einschätzen – oder verstünden ihre Heizkostenabrechnung nicht. Bei hohen Energiepreisen sei das verheerend!

Das solltet ihr zum Heizspiegel 2022 wissen

Der Heizspiegel für Deutschland (www.heizspiegel.de) wird von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online umgesetzt. Er informiere euch laut co2online seit 2004 über Sparpotenziale rund ums Heizen und werde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Partner des Heizspiegels ist der Deutsche Mieterbund e. V.

Grafik: www.heizspiegel.de