Heizkosten 2022 Heizspiegel

Aktueller Heizspiegel: 2022 stiegen die Heizkosten um bis zu 81 Prozent

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Die Heizkosten stiegen im vergangenen Jahr 2022 je nach eingesetztem Energieträger um bis zu 81 Prozent. Das zeigt der aktuelle Heizspiegel für Deutschland, den die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online Ende September veröffentlichte. Für die deutschlandweiten Vergleichswerte zum Heizen wurden über 250.000 Energierechnungen und Heizkostenabrechnungen ausgewertet. Lest hier, was das Heizen mit Öl, Gas, Holz und Wärmepumpe 2022 gekostet hat – und was es 2023 kosten wird. 

Heizspiegel Heizkosten Deutschland 2022

Ein durchschnittlicher Haushalt im Mehrfamilienhaus (70 Quadratmeter (m²)  große Wohnung) habe dem aktuellen Heizspiegel für Deutschland zufolge fürs Heizen

  • mit Gas 1.475 Euro bezahlen müssen. Das seien 80 Prozent mehr als im Jahr 2021.
  • Auch die Heizkosten für Holzpellets (plus 81 Prozent),
  • Wärmepumpe (plus 50 Prozent)
  • und Heizöl (plus 48 Prozent) seien demnach deutlich gestiegen.
  • Fernwärme sei dagegen nur leicht teurer geworden (plus 5 Prozent).

Grund für die höheren Heizkosten seien dem Heizspiegel zufolge die während der Energiekrise für alle Energieträger stark gestiegenen Preise. Das deutlich wärmere Wetter im Winter 2022/23 und die staatliche Soforthilfe im Dezember hätten den Kostenanstieg geringfügig gedämmt.

Aussichten für 2023: niedrigere Heizkosten, aber immer noch über Vorkrisen-Niveau

Für das laufende Jahr erwartet co2online leicht niedrigere Heizkosten, weil die Energiepreise wieder sinken. Laut der Auswertung werde das Heizen

  • mit Gas gegenüber 2022 um 11 Prozent günstiger.
  • Die Kosten fürs Heizen mit Holzpellets (minus 17 Prozent)
  • und fürs Heizen mit Heizöl (minus 19 Prozent) würden demnach sinken.
  • Am stärksten seien laut dem Heizspiegel die Kosten fürs Heizen mit Wärmepumpe gesunken (minus 20 Prozent). Als Grund dafür benennt co2online in der zugehörigen Pressemitteilung zum neunen Heizspiegel ein wieder größeres Angebot an Wärmepumpen-Stromtarifen.
  • Lediglich für Fernwärme würden Kunden 2023 voraussichtlich mehr bezahlen müssen (plus 10 Prozent).

90 Prozent der Haushalte könnten Heizkosten noch senken: bis zu 1.270 Euro!

Trotz gesunkener Energiepreise und Preisbremsen lägen die Heizkosten für das laufende Jahr noch immer über dem Vorkrisen-Niveau, erklärt co2online gegenüber der Presse. Energie sparen lohne sich demnach daher weiterhin.

90 Prozent aller Haushalte könnten mit Verhaltensänderung und Modernisierung Heizenergie sparen: in einem durchschnittlichen Haushalt bis zu 1.270 Euro jährlich. Deutschlandweit sind Einsparungen von 22 Milliarden Euro pro Jahr möglich.

Die meisten würden ihren Wärmeverbrauch und den Einfluss schon kleinster Sparmaßnahmen auf die Heizkosten falsch einschätzen – oder verstünden ihre Heizkostenabrechnung nicht. Bei hohen Energiepreisen sei das verheerend. Das sagte die co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz der Presse. Ihr zufolge begänne das Heizkosten sparen mit dem Prüfen der Abrechnung: Wer den eigenen Verbrauch analysiere und die bewährte Sparmaßnahmen umsetze, könne die Heizkosten dauerhaft senken.

Tipps zum Heizkostensparen geben wir euch hier auf unserem Solarthermieblog:

Die Heizkosten seien im vergangenen Jahr 2022 für die Mehrheit der Verbraucher:innen enorm gestiegen, sagte Dr. Melanie Weber-Moritz, Bundesdirektorin des Deutschen Mieterbunds (DMB). Sie fügt hinzu, dass diese auch in Zukunft vor allem für fossile Brennstoffe hoch bleiben würden, so dass sich mit Blick auf die kommende Heizsaison jede Wärmeeinsparung im Haushalt mehr denn je lohne.

Über den Heizspiegel und co2online

Der Heizspiegel für Deutschland wird von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online erstellt und herausgegeben. Er informiert Verbraucher:innen seit 2004 über Sparpotenziale rund ums Heizen und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Partner des Heizspiegels ist der Deutsche Mieterbund e. V.

Foto: Doreen Brumme (Titel), co2online (Grafik)