Paradigma fragt – Experten antworten: Die 13 besten Heiztipps im Herbst

Heute morgen um 10 Uhr, wir haben den fünften Tag des Monats November, wurden von den Wetterstationen in Deutschland Temperaturen zwischen 8,8 Grad Celsius (°C) in Mecklenburg-Vorpommern sowie Nordrhein-Westfalen und 12,6 °C in Baden-Württemberg gemessen. Offiziell startete die Heizsaison 2024/25 bereits am 1. Oktober. Doch während der erste Heizmonat laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) deutlich zu warm war, herrscht mittlerweile bundesweit typisches Heizwetter. Ein guter Zeitpunkt, um euch die besten Heiztipps im Herbst zu präsentieren, die wir von unserer Expertask Force eingeholt haben. Lest hier, was unsere Partner-Handwerkerinnen und Partner-Handwerker sowie unsere Ritter-Energie-Experten an Heiztipps haben, damit ihr im Herbst Heizkosten sparen könnt.

Was sind die besten Heiztipps im Herbst zum Heizkosten sparen und Heizenergie sparen?

Diese Frage stellten wir unseren Partner-Handwerkerinnen und Partner-Handwerkern sowie Expertinnen und Experten in unserem Unternehmen Ritter Energie. Das sind ihre Antworten:

Wichtig: Wenn ihr auch Tipps zum Heizkostensparen im Herbst für uns habt, dann fühlt euch eingeladen, unsere Liste zu bereichern! Hinterlasst gerne einen Kommentar unter diesem Blogbeitrag!

Heiztipps 1 und 2 von Thorsten Schäfer, Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister sowie Gas- und Wasserinstallateurmeister

Unser Partner-Handwerker und Handwerker des Monats Thorsten Schäfer hat folgende zwei Heiztipps im Herbst:

Heiztipp 1: Wenn ihr noch mit einem Heizkessel heizt, der fossile Brennstoffe verfeuert, beispielsweise einem Gaskessel, rät Thorsten Schäfer euch, einmal die Temperatur des Geräts auf 60 °C zu begrenzen. Damit könntet ihr demnach ausprobieren, ob ihr eure vier Wände auch mit einer erneuerbaren Wärmepumpe warm kriegt.

Die Vorteile einer Wärmepumpe im Vergleich zur Gasheizung erklären wir euch in unserem Beitrag “Studie zu Langzeit-Heizkosten: Wärmepumpe günstiger als Gasheizung” ausführlich.

Heiztipp 2: Zudem rät euch Thorsten Schäfer, regelmäßig die Energieverbrauchswerte aufschreiben und zu analysieren. Die fünf Minuten, die ihr dafür im Monat investiert, bringen euch nach Thorsten Schäfers Rechnung einen Stundenlohn, der sich sehen lassen könne: “12 mal 5 Minuten = hoher Stundenlohn im Jahr”.

Heiztipp 3 von Daniel Jansen, Installateur- und Heizungsbaumeister

Der dritte Heiztipp im Herbst kommt von unserem Partner-Handwerker und Handwerker des Monats Daniel Jansen. Er rät:

Heiztipp 3: “Eine ganz einfache Maßnahme ist das Experimentieren mit der sogenannten Heizkurve” (Was eine Heizkurve ist, erfahrt ihr hier auf unserem Blog – Anmerkung der Redaktion). An der Heizungsregelung könnt ihr laut Daniel Jansen die erforderliche Vorlauftemperatur soweit absenken, dass die Raumtemperatur im Bad und im Wohnbereich bei voll geöffneten Thermostatventilen, also Stellung 5, weder zu hoch, noch zu niedrig ist. Aus Erfahrung weiß der Handwerksmeister, dass die Heizkurve und somit die Vorlauftemperatur für die Heizkörper/Fußbodenheizung meist bereits seit Jahrzehnten viel höher eingestellt ist, als überhaupt erforderlich.

Heiztipps 4 bis 10 von Wilfried Griesshaber, Produktmanager Solar und Speicher in unserem Unternehmen Ritter Energie

Wilfried Griesshaber ist nicht nur ein Solar-Pionier. Er managt bei uns im Unternehmen auch seit vielen Jahren die Produkte im Bereich Solar und Speicher. Kurz und knapp hat er uns folgende 7 Heiztipps im Herbst für euch mitgegeben:

Heiztipp 4: Wilfried Griesshaber rät euch, dass ihr euch noch schnell eine Solarthermieanlage installieren lasst. Die passe zu jedem vorhandenen Heizsystem. Zudem hätten die Handwerkerinnen und Handwerker zur Zeit noch Kapazitäten frei. Und: Die Förderung für eine Solarheizung sei bestens!

Heiztipp 5: “Ungedämmte Rohrleitungen und Armaturen (selbst) dämmen!” Mehr dazu erklären wir euch in unserem Blogbeitrag “Verteilverluste – vagabundierende Wärme geht ins Geld“.

Heiztipp 6: “Kellerdecke (selbst) dämmen!”

Heiztipp 7: “Keine dauernd gekippten Fenster, sondern häufigeres, kurzes Querlüften (Stoßlüften) mit mehreren geöffneten Fenstern!” Wie ihr richtig lüftet, lest ihr in unserem “Ratgeber „Richtig heizen“ (Teil 10): Richtig lüften (2) – 12 Tipps“.

Heiztipp 8: “Türen zwischen beheizten und ungeheizten Räumen (Flur, Keller, Vorratsräume) immer geschlossen halten!”

Heiztipp 9: “(Nur) in Wohnhäusern mit geringem Wärmedämmstandard kann eine Nachtabsenkung der Heizung sinnvoll sein!”

Heiztipp 10: “Schlafzimmertemperatur maximal 16 °C bis 18 °C!”

Heiztipps 11 bis 13 von Christof Geiger, Produktmanager Holzwärme in unserem Unternehmen Ritter Energie

Unser Kollege Christof Geiger ist Experte für Holzwärme. Bevor er uns seine drei besten Heiztipps im Herbst aufzählte, gab Christof Geiger uns grundlegende Infos für euch:

“Erste Voraussetzung für einen effizienten und sparsamen Betrieb jeder Heizung ist immer eine gut geplante, fachkundig installierte und ordentlich gewartete Heizung. Und damit ist nicht nur der Heizkessel selbst gemeint, sondern auch die Hydraulik, die regelungstechnische Einbindung sowie Einstellung und auch eine sorgfältige Wärmedämmung. Ist das alles gegeben, hat man schon mal ein gut funktionierendes Gesamtsystem. Ob als Wärmequelle ein Pelletskessel, eine Wärmepumpe oder noch ein Ölkessel dient, spielt dabei keine Rolle. Darüber hinaus sind weitere Optimierungen praktisch immer möglich.”

Christof Geiger nennt uns diese drei Heiztipps für den Herbst, “um die Wärmeerzeugung ohne nennenswerten Komfortverlust optimal an den Bedarf anzupassen und gleichzeitig zu sparen”:

Heiztipp 11: “Die Werkseinstellungen jeder Heizung sind auf die Bedürfnisse und Gewohnheiten eines durchschnittlichen Haushalts angepasst. Tatsächlich sind aber die Anforderungen zum Beispiel in einem 3-Generationen-Haus mit Kleinkindern und Senioren ganz anders, als bei einem berufstätigen Paar mit Vollzeitjob oder in einem gewerblich genutzten Objekt. Meist muss warmes Wasser nicht rund um die Uhr zur Verfügung stehen und oft reicht es aus, wenn einzelne Räume beispielsweise nur morgens oder nur Abends geheizt werden. Wer über den eigenen Bedarf nachdenkt und die Heizprogramme passend einstellt (oder einstellen lässt), kann viel Geld und unnötige Emissionen sparen. Die Flexibilität muss dabei nicht auf der Strecke bleiben. Meist lassen sich Einstellungen auch spontan und vorübergehend anpassen, wenn mal mehr oder auch weniger Wärme gefordert ist. Dazu dienen zum Beispiel die Einstellungen „Partymodus” oder „Urlaubsmodus“. Heizungsfachleute erklären ihrer Kundschaft gerne, welche Möglichkeiten es gibt und wie man sie einstellt.”

Heiztipp 12: “In den meisten Haushalten gibt es Räume, die nicht ständig auf Wohlfühltemperatur geheizt werden müssen. Oft reichen 17 °C bis 18 °C in wenig genutzten Räumen oder auch im Schlafzimmer. Nach einer oft zitierten Regel spart eine Absenkung um 1 °C etwa 6 Prozent Energie. Zur raumweisen Einstellung einer Wunschtemperatur sind Thermostatregler sowohl bei Heizkörpern als auch bei Fußbodenheizungen seit langem üblich. Damit der Einspareffekt eintritt, müssen die Türen der wenig beheizten Räume geschlossen bleiben. Sonst werden kalte Räume ungewollt von den warmen Räumen mitgeheizt.

Wichtig: Große Temperaturunterschiede zwischen den Räumen können dazu führen, dass sich Feuchtigkeit in den kühleren Räumen niederschlägt und zu Schimmelbildung führt. Der Unterschied zwischen den normal beheizten und den weniger beheizten Räumen sollte daher nicht mehr als 4 °C bis 5°C betragen. Auch aus Gründen der Lufthygiene ist es wichtig, alle Räume mindestens zweimal täglich kurz (3 bis 5 Minuten reichen) stoßzulüften. Davor und danach bleiben die Fenster zu. Ein „Dauerkippen“ verschwendet Energie und birgt die Gefahr von Feuchteschäden.

Heiztipp 13: “In Heiztipp 12 habe ich das Thema raumweise Anpassung der Temperatur bereits behandelt. Noch effizienter und komfortabler geschieht die raumweise Regelung mit programmierbaren Thermostaten. Sie sind für alle gängigen Thermostatventile an Heizkörpern, aber auch für Fußbodenheizungen, erhältlich und ermöglichen individuelle Programme für einzelne Räume. Ein warmes Badezimmer morgens von 6 bis 8 Uhr oder ein angenehm temperiertes Wohnzimmer von 18 bis 22 Uhr sind so kein Problem. Die Zeiten sind natürlich frei wählbar. In der übrigen Zeit wird gespart, indem die Temperatur auf einen niedrigeren Wert abgesenkt wird. Offene Fenster erkennen diese Thermostatventile automatisch und stoppen die Wärmezufuhr für einige Minuten, damit nicht zum Fenster hinaus geheizt wird. Auch die Absenkung während einer längeren Abwesenheit (zum Beispiel Urlaub) lässt sich einfach einstellen. Rechtzeitig vor der Rückkehr wird dann wieder normal geheizt, so dass niemand frieren muss. Eine Einsparung von 10 bis 20 Prozent ist durchaus möglich, so dass sich solche Thermostate meist schnell amortisieren. Besonders komfortabel sind programmierbare Thermostate, die vom Smartphone über eine App bedient werden. Damit ist eine Kontrolle der Temperaturen oder eine Bedienung aus der Ferne von jedem Ort der Welt (mit Internetverbindung) möglich.”

Noch mehr Heiztipps im Herbst zum Heizkosten sparen

In unseren folgenden 10 Blogposts findet ihr weitere Heiztipps im Herbst zum Heizkosten sparen:

1. Viel Geld für heiße Luft: Wie heizt man klimaschonend und spart Heizkosten?
2. Richtig Heizen im Herbst – die besten Tipps!
3. Gute Tipps, mit denen ihr bares Heizgeld sparen könnt!
4. Heizkosten sparen: Nur einen Raum heizen – bringt das was?
5. Heizkosten sparen: 4 To-dos, die ihr vor der nächsten Heizsaison erledigen solltet
6. Heizkörpernische richtig dämmen – Heizkosten sparen
7. Heizkosten sparen als Heizungsbetreiber – die besten 10 Tipps
8. Heizkosten sparen als Mieter – die besten 10 Tipps
9. Richtig heizen und Heizkosten sparen: Die besten Tipps & Tricks auf einen Blick!
10. ZVSHK: Das sind die 6 teuersten Heizfehler

Fotos: Superingo – Adobe.Stock.com (Titelbild), Thorsten Schäfer, Daniel Jansen, Paradigma, Sebastian Berger – www.sebastian-berger.de