Erneuerbar Heizen mit Holz_PELEO_OPTIMA_BlueTech_Pelletkessel

Erneuerbar heizen (2): So geht’s mit Holz!

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Wir schreiben ein weiteres Kapitel unserer Serie: “Wie geht erneuerbares Heizen?” Darin dreht sich alles um die erneuerbare Wärmequelle Holz. Lest hier, mit welcher Heizung ihr den nachwachsenden Rohstoff Holz effizient in Wärme umwandelt – und was ihr dabei beachten müsst!

Holz ist eine der ältesten Wärmequellen der Welt – und eine nachhaltige Alternative zu den fossilen Brennstoffen Öl und Gas. Wenn ihr zum Heizen regional verfügbares Holz nutzt, heizt ihr CO2-neutral. Zudem macht ihr euch unabhängig von den Fossilen. Besonders in ländlichen Regionen mit guter Holzversorgung lohnt sich eine Holzheizung.

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Erneuerbar heizen mit Holz. Unser Paradigma Pelletkessel PELEO OPTIMA erreicht eine Energieausnutzung, die im Vergleich zu konventionellen Kesseln um bis zu 15 Prozent höher ist. Foto: Paradigma

Wie funktioniert das Heizen mit Holz?

Beim Heizen mit Holz wird die im Holz steckende Sonnenenergie freigesetzt. Ihr heizt quasi mit chemisch gespeicherter Solarenergie! Bei dem dank moderner Heizgeräte kontrolliert ablaufenden Verbrennen des Holzes entsteht Wärme, die

  • entweder direkt an den Raum (Einzelraumheizung)
  • oder über ein zentrales Heizsystem ans ganze Haus

abgegeben wird.

Gut zu wissen: Beim erneuerbaren Heizen mit Holz entsteht nur so viel CO2, wie der Baum zuvor beim Wachsen aufgenommen hat. Das ist der Grund, warum das Heizen mit Holz als klimaneutral gilt, solange es aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.

Mehr zum erneuerbar Heizen mit Holz:

Der Heizwert eures Brennholzes hängt zum einen von der Holzart ab, die ihr verfeuert. Zum anderen beeinflusst die Restfeuchte den Heizwert. Es gilt: Trockenes Hartholz wie Buche oder Eiche brennt besonders effizient.

Was ist der Heizwert?

Der Heizwert gibt an, wie viel nutzbare Wärmeenergie in einem Brennstoff steckt – also wie viel Wärme beim Verbrennen ohne Kondensation des Wasserdampfs freigesetzt wird. Je höher der Heizwert ist, desto mehr Wärme liefert das Holz euch pro Kilogramm. Ein Kilogramm gut getrocknetes Buchenholz hat zum Beispiel einen Heizwert von rund 4 Kilowattstunden (kWh). Zum Vergleich: Mit dieser Energiemenge könnt ihr mehrere Waschladungen waschen oder euer Wohnzimmer für einige Stunden beheizen.

Mehr zu Holzwärme lest ihr hier:

Welche Holzheizungen gibt es?

Über die lange Zeit, die der Mensch schon mit Holz heizt, hat er verschiedene Holzheizungen entwickelt:

Mit Kamin- oder Kachelöfen erwärmt ihr nur einzelne Räume, sie sind demnach nur als Zusatzheizung im Einsatz. Kamin- und Kacheöfen sorgen für eine besonders gemütliche Wärme. Aber: Zum Heizen damit müsst ihr euren Brennstoff von Hand nachlegen.

Mehr zum erneuerbaren Heizen mit Holz in Kamin- und Kachelöfen lest ihr hier: 

Ein Scheitholzvergaserkessel versorgt euer ganzes Haus mit Wärme. Auch er muss regelmäßig von Hand befüllt werden, arbeitet aber sehr effizient und mit hohem Wirkungsgrad.

Mehr zum erneuerbaren Heizen mit Scheitholz lest ihr hier: 

Was ist der Wirkungsgrad?

Der Wirkungsgrad beschreibt, wie viel der im Holz gespeicherten Energie tatsächlich in nutzbare Wärme umgewandelt wird. Dabei gilt: Je höher der Wirkungsgrad ist, desto effizienter arbeitet eure Heizung. Bei modernen Holzheizungen liegt der Wirkungsgrad oft bei über 90? Prozent. Das heißt: Aus 100 Prozent eingesetzter Energie werden über 90? Prozent als Wärme nutzbar – der Rest geht mit dem Abgas über den Schornstein verloren. Alte Öfen erreichen deutlich niedrigere Wirkungsgrade, weshalb sich der Umstieg auf moderne Technik oft auch energetisch lohnt.

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Pelletheizungenlaufen vollautomatisch. Sie verbrennen mit moderner Brennwerttechnik genormte Holzpresslinge, sogenannte Holzpellets oder kurz: Pellets, und sind ideal für euch, wenn ihr euch einen hohen Komfort beim Heizen wünscht.

Erneuerbar Heizen mit Holzpellets
Holzpellets sind eine feine Sache: Sie landen automatisch im Pelletkessel und heizen euch umweltfreundlich ein. Foto: Doreen Brumme

Mehr zum Heizen mit Pellets:

Hackschnitzelheizungen eignen sich vor allem für größere Gebäude oder landwirtschaftliche Betriebe, da sie viel Lagerraum für die Hackschnitzel brauchen. Dafür sind sie aber günstig im Betrieb.

Mehr zum Heizen mit Hackschnitzeln:

Sinnvoll ergänzen könnt ihr jede der Heizungen, die wir euch hier genannt haben, mit einem Pufferspeicher, der die Wärme speichert.

PELEO_OPTIMA_BlueTech_im_Verbund Holzwärme plus Solarwärme
Unser Paradigma Paket aus Pelletheizung, Pufferspeicher und Solarthermiekollektoren bringt euch erneuerbare Wärme satt ins Haus. Foto: Paradigma

Holzheizungen als Hybridheizungen

Außerdem könnt ihr die Holzheizungen mit einer Solarthermieanlage kombinieren. Dann kann die Holzheizung im Sommer komplett ausbleiben, da ihr euren Wärmebedarf für Warmwasser mit Sonnenwärme deckt. Und im Winter kann die Solarthermieanlage mitheizen – ihr senkt so euren Brennstoffbedarf und die daraus resultierenden Heizkosten. Denn Sonnenwärme kommt gratis in euer Haus!

Mehr zum erneuerbaren Heizen mit der Hybridheizung Holz plus Solar lest ihr hier:

Voraussetzungen: Kann ich mein Haus mit Holz beheizen?

Ob Holz als Wärmequelle für euch in Frage kommt, hängt von mehreren Faktoren ab.

Zunächst braucht ihr ausreichend Platz – sowohl für die Heiztechnik als auch für die Lagerung des Brennstoffs. Ein Pelletlager benötigt zum Beispiel einen trockenen, gut zugänglichen Raum. Für Scheitholz muss eine geschützte, luftige Lagerfläche vorhanden sein. Der Schornstein muss für den Betrieb einer Holzheizung geeignet und vom eurer:m Schornsteinfeger:in freigegeben worden sein. Zudem schreibt die Gesetzgebung bestimmte Emissionsgrenzwerte vor. Lasst euch vorab beraten, ob euer Haus die Voraussetzungen fürs erneuerbar Heizen mit Holz erfüllt.

Mehr zu den Voraussetzungen fürs erneuerbar Heizen mit Holz:

Pelletheizung Preise Kosten

Rechnet sich das erneuerbare Heizen mit Holz?

Die Kosten für Holzheizungen sind unterschiedlich. Ein Kaminofen ist bereits für wenige Tausend Euro erhältlich. Eine zentrale Pellet- oder Scheitholzheizung kostet inklusive Lager und Installation deutlich mehr. Dafür sind die Brennstoffkosten vergleichsweise niedrig und weitgehend stabil.  Außerdem könnt ihr eure Investitionskosten mit Förderprogrammen vom Staat senken: bis zu 70?Prozent an Zuschüssen sind möglich. Für dei Wartung und regelmäßige Reinigung eurer Holzheizung müsst ihr zusätzliche Kosten bedenken.

Mehr zu Wirtschaftlichkeit & Kosten des Heizens mit Holz lest ihr hier:

Vorteile vom Heizen mit Holz auf einen Blick

Klimaneutralität: Holz gibt beim Verbrennen nur so viel CO2 ab, wie es beim Wachsen aufgenommen hat. Nachhaltige Forstwirtschaft vorausgesetzt, ist das Heizen mit Holz eine umweltfreundliche Lösung.

Regionale Verfügbarkeit: In vielen Regionen ist Holz leicht verfügbar. Wenn ihr regionales Holz kauft, stärkt ihr damit die lokale Wirtschaft.

Preisvorteil: Die Brennstoffkosten sind meist niedriger und langfristig stabil. Besonders bei selbst beschafftem Holz ist das Heizen sehr günstig.

Unabhängigkeit: Wer mit Holz heizt, ist weniger abhängig von fossilen Brennstoffen, ihrer schwankenden Verfügbarkeit und ihren schwankenden Preisen.

Wohlfühlwärme: Holzöfen bescheren euch mit ihrer  Strahlungswärme eine behagliche Atmosphäre. Das teils sichtbare Feuer trägt seinen Teil als Wohlfühlfaktor bei.

Herausforderungen beim Heizen mit Holz im Überblick

Platzbedarf: Je nach Holzheizung braucht ihr einen Lagerraum oder Lagerplatz für Pellets, Scheitholz oder Hackschnitzel. Dieser muss trocken und gut zugänglich sein.

Brennstoff: Bei manuellen zu bedienenden Holzheizungen müsst ihr regelmäßig Holz nachlegen. Auch die Lieferung und Lagerung des Holzes erfordert Organisation.

Feinstaubemissionen: Ältere Holzöfen stoßen gesundheitsschädliche Stoffe aus. Moderne Geräte mit Staubabscheidern sind umweltfreundlicher – achtet beim Kauf auf die Einhaltung gesetzlicher Grenzwerte.

Mehr zu Feinstaub bei Holzheizungen lest ihr hier:

Wartung und Reinigung: Eure Holzheizung müsst ihr regelmäßig reinigen und entaschen. Das erfordert Zeit und Aufwand.

Rechtliche Vorgaben: Die 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (1. BImSchV) regelt, welche Holzheizungen betrieben werden dürfen. Der Schornsteinfeger überprüft regelmäßig die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften.

Fazit: Ist Holz die richtige Wärmequelle für mich?

Wenn ihr ländlich wohnt, Platz für die Lagerung habt und gerne unabhängig seid, kann eine Holzheizung die richtige Lösung für euch sein. Je nach Komfortanspruch und Budget kommen verschiedene Holzheizungen infrage. Kombiniert mit einem Pufferspeicher oder Solarthermie wird eure Holzheizungsanlage noch effizienter. Unser Tipp: Lasst euch vor dem Kauf umfassend beraten. Der Umstieg lohnt sich besonders dann, wenn ihr langfristig denkt und Wert auf Regionalität, Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit legt.

Im nächsten Teil unserer Serie stellen wir euch eine weitere Möglichkeit für erneuerbares Heizen vor: Solarthermie – also Wärme direkt von der Sonne. Bleibt dran!

Fotos: Paradigma, Doreen Brumme